Gebetsanliegen November

Gebetsanliegen November

Dank

  • Im Oktober fanden in Litauen Parlamentswahlen statt. Der „Bund der Landwirte und Grünen Litauens“ konnte 56 der 141 Abgeordnetensitze des Seimas gewinnen. Mit den Sozialdemokraten, die bisher die Regierung anführten, wurde schon zwei Wochen später eine Koalition vereinbart. Die Regierungsbildung verlief damit überraschend schnell und glatt. Erfreulich ist, dass sich die Demokratie in Litauen fest etabliert hat und Wahlen und Machtwechsel reibungslos verlaufen. (Hier mehr.)
  • Am 3. November sprach das litauische Parlament dem Bund der Pfingstgemeinden des Landes den Status einer „anerkannten Religionsgemeinschaft“ zu. Nach den Baptisten im Jahr 2001 hat wieder eine der klassischen Freikirchen, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert entstanden, ihren rechtliche Situation in Litauen verbessern können. Einer der Vorteile der Anerkennung ist, dass die Kirchen den Sektenvorwurf besser abwehren können. (Hier mehr.)
  • Die ev.-reformierte Kirche Litauens wird seit fast fünfzehn Jahren von den Machenschaften eines Wolfes im Schafspelz geplagt. Dieser setzte sich über Synodenbeschlüsse hinweg, konnte aber in den Besitz wichtiger Dokumente wie über Grundeigentum der Kirche gelangen. Die Kirche wurde faktisch gespalten, unsere Seite gerade im Ausland als nichtreformiert und theologisch liberal gebrandmarkt. Die ordentliche Synode 2011 versuchte der Wolf sogar zu sprengen: Ein Sicherheitsdienst sollte am Vorabend die Kirche in Biržai dicht machen. Die Gemeinde besetzte daraufhin für mehrere Monate ihr eigenes Gebäude. Gott sei Dank wendete sich 2012 das Blatt. Die Vilniuser Gemeinde war viele Jahre aus ihrer Kirche ausgeschlossen. Durch Beschluss eines Gerichtsvollziehers wurde ihr im Oktober vor vier Jahren wieder Zugang zu der Kirche gewährt und die Aufsicht über das Gebäude übertragen. Nun geht auch der Gerichtsmarathon langsam zu Ende. Der Wolf hatte Kircheneigentum in Vilnius verscherbelt, Filetstücke mitten in der Hauptstadt. Mit einigen der neuen Wohnungseigentümer hat unsere Kirche nun eine gerichtliche Einigung im Frieden erreicht. Eine Sondersynode am 12. November segnete diese Übereinkunft ab. Die Kirche, die u.a. durch die Anwaltskosten mehr oder weniger pleite ist, erhält auf gütlichem Wege wenigstens etwas Geld zurück. (Hier mehr zu den Hintergründen und dem allgemeinen Problem dahinter.)
  • Die meisten Studierenden am EBI müssen Familie, Beruf, Gemeinde und auch noch ein akademisches Studium miteinander vereinbaren. Wegen dieser Anforderungen hören manche bald wieder auf. Von den diesjährigen Studienanfängern am Studienzentren in Šiauliai hat bisher nur ein einziger das Handtuch geschmissen. Die Motivation des Jahrgangs ist vorbildlich, der Eifer groß und die Atmosphäre im Unterricht super. Was will man mehr? (Foto o.: Holger und Studierende in Šiauliai, zwei sind nicht im Bild.)
  • Die Aufnahmen zum Podcast „Hossa-Talk“ am 25. Oktober bei Frankfurt zum Thema Calvin und Calvinismus verliefen gut und in freundschaftlicher Atmosphäre. Die Sendung mit dem Gespräch zwischen Jakob „Jay“ Friedrichs, Gottfried „Gofi“ Müller und Holger wird Mitte Dezember ins Internet gestellt werden.
  • Am 16. November vollendet Isabelle, unsere Älteste, ihr 18. Lebensjahr. Am Tag ihrer Geburt wehte ein eiskalter Nordwind. Durch die schlechten Fenster der damaligen Geburtsklinik in Šiauliai zog es gewaltig. Geschadet hat es ihr wohl nicht. Mit ihrem hellen Temperament und dank ihrer sozialen Ader verbreitet sie (fast) immer gute Stimmung. Im kommenden Sommer beendet sie die Schule, weiß aber noch nicht, was sie anschließend machen wird.

FürbitteŸ

  • Im Juni bzw. August nahmen die Synoden der reformierten Kirche und des „Wort-des-Glaubens“-Gemeindebundes die gemeinsame „Übereinkunft evangelischer Kirchen zur Lehrgrundlage“ an (hier mehr). Die Zusammenarbeit der alten und der jungen Kirche (459 und 28 Jahre) hat damit ein festes Fundament. Im Rahmen des Reformationsjubiläums kooperieren die Kirchen nun recht intensiv. Viele praktische Fragen sind bisher aber nur angerissen und wenig geklärt. Am 14. November werden sich wieder Vertreter beider Kirchen in Panevėžys treffen, um u.a. über Ordination, Sakramente und Liturgie zu sprechen.Ÿ
  • Am 16. November findet in Vilnius eine Konferenz des Litauischen Instituts für freie Marktwirtschaft (LLRI) statt, bei der ein Sammelband mit Texten des Forschungsprojekt zum Thema Knappheit („Scarcity, Morality and Public Policy“) vorgestellt wird. Darin etwa ein gutes Dutzend Beiträge in litauischer und englischer Sprache wie auch Holgers „Blessings of Scarcity, Hope of Abundance“. Gott ist mit diesem Projekt in die Wirtschaftswissenschaften zurückgekommen, so Paulius Subačius, der die Veranstaltung moderieren wird. Holger wird auch ein Statement abgeben.Ÿ
  • Schon seit einigen Jahren wird in Litauen der Willow Leitungskongress jeweils an zwei Wochenenden im November übertragen. Leiterschaft ist ein wichtiges Thema, aber in der Praxis gibt es noch viel zu tun. Der Vorstand des EBI liegt faktisch darnieder, d.h. trifft sich äußert selten. Auch LKSB, die christliche Studentenbewegung, sucht weiter händeringend nach Mitgliedern für den Vorstand, der mit drei Personen unterbesetzt ist. Dies ist für die Zukunft der Arbeit wichtig, da der Vorstand nicht die Funktion eines Beirats hat, sondern die strategischen Grundentscheidungen trifft.
  • Arbeitsrechtlich ist Holger jeweils für zwei Jahren von Neues Leben nach Litauen entsandt. Das deutsche Kindergeld wird daher auch immer für ein oder zwei Jahre bewilligt. Mit der neuen Entsendung ab November haben wir wieder Kindergeld bei der Familienkasse in Nürnberg beantragt. Wir hoffen, dass der Bearbeitungsprozess nicht viele Monate dauert wie vor zwei Jahren.