Hochschultage in Vilnius

Hochschultage in Vilnius

Die Universität von Vilnius gehört zu den ältesten in Zentral- und Osteuropa. 1579 wurde sie als Akademie der Jesuiten gegründet, um die Reformation zurückzudrängen, was leider auch gelang. Heute hat die Hochschule keine theologische Fakultät mehr. Die große Universitätskirche, deren Glockenturm die Altstadt dominiert, täuscht darüber hinweg, dass von einer christlichen Prägung der Uni keine Rede mehr sein kann, im Gegenteil. Inzwischen nimmt sich die Universitätsleitung die progressiven Hochschulen im Westen zum Vorbild.

Umso wichtiger ist es, die christliche Botschaft weiterhin in die Unis und Fachhochschulen hineinzutragen. LKSB, die christliche Studentenbewegung Litauens, kann in diesem Jahr auf drei Jahrzehnte Wirken an den Hochschulen zurückblicken. Es ist die einzige evangelikale missionarische Organisation im Land, die regelmäßig in Hörsälen evangelistische Veranstaltungen durchführt. Schließlich sind die Türen dafür noch weit offen.

Anstatt zu feiern lud LKSB in der letzten Septemberwoche wieder zu einer evangelistischen Hochschulwoche ein. Wie schon 2022 reiste Michael Ots aus England mit seinem Tean an. Im vergangenen Jahr sprach er an der Vytautas-der-Große-Uni in Kaunas, dieses Jahr ging’s in das große Uni-Viertel „Saulėtekis“, eine halbe Stunde nördlich des Zentrums von Vilnius. Rechtzeitig zur Hochschulwoche druckte LKSB eine zweite Auflage des ins Litauische übersetzten Buchs von Ots: Making Sense of Life. An einzelnen Kapiteln des Buches orientierten sich auch die Themen der Abende: Making sense of myself, love, society, hope (sich selbst, Liebe, Gesellschaft und Hoffnung verstehen).

Da viele internationale „Erasmus“-Studenten zu Besuch sind, wurde zu den Veranstaltungen mehrsprachig eingeladen. Und inzwischen sprechen die allermeisten Studierenden in Litauen recht gutes Englisch. Deshalb wurden die Vorträge durchgehend in Englisch gehalten, aber auch immer eine persönliche Simultanübersetzung angeboten. Tatsächlich wird das Publikum immer bunter: Studierende aus Japan, der Ukraine, Schwarzafrika, Deutschland usw. kamen.

Der erfahrene Hochschulevangelist Ots brachte wieder sein Team mit nach Kaunas: Andy Mayo aus England für das musikalische Programm und Slavko Hadžić aus Bosnien. Der ehemalige Mafia-Boss berichtete aus seinem Leben in der Unterwelt des Balkanlandes in den 90er Jahren. Slavko rief auch klar zu einer Bekehrung zu Jesus auf. In das vielfältige Programm waren LKSB-Mitarbeiter und studentische Mitglieder eingebunden. In der Mittagszeit luden Studierende und das LKSB-Team auf dem Saulėtekis-Gelände und vorallem vor der Physik-Fakultät bei sommerlichen Wetter zu den Abenden ein. Zwischen dreißig und fünfzig Besucher kamen, was für litauische Verhältnisse sehr gut ist.

Holger half wieder beim Finden eines passenden Hörsaals und betreute den Büchertisch. Mit den Besuchern machte er an einem Vortag eine Tour durch die Stadt. Unsere Tochter Amelie, inzwischen mit 18 auch im Studentenalter, nahm ebenfalls an allen Abenden teil. Am Sonntag vor der Woche besuchte das ausländische Team mit LKSB-Mitarbeitern verschiedene evangelische Gemeinden in Vilnius. Damit sollte nicht nur für die Veranstalung geworben, sondern auch zum Ausdruck gebracht werden, dass LKSB eine Art verlängerter Arbeit der evangelischen Kirche an den Unis ist. Letztlich ist es das Ziel der Arbeit, dass junge Leute in der einen oder anderen Gemeinde ihre geistliche Heimat finden.

Die „Making sense of…“-Tage waren rundherum geglückt: das Mitarbeiterteam hat einen tollen Job gemacht; LKSB-Generalskretärin Sigita hat ihre Stärken in Organisation und Mitarbeiterführung gezeigt. Die Studierenden haben sich sehr gut eingebracht und wurden ermutigt, an der Uni evangelistisch zu wirken. Das internationale Team hatte zahlreiche gute Gespräche. Der katholische Studentenpfarrer der Uni, ein Jesuit, kam auch an einem Abend und zeigte sich sehr erfreut, dass an der Hochschule evangelische Christen aktiv sind…

Wie auch im vergangenen Jahr ergaben sich mehrere Dutzend neue Kontakte zu Studierenden; nicht wenige gaben an, ein Leben mit Jesus beginnen zu wollen. In Vilnius wird nun u.a. der Kurs „Life Explored“ von LKSB angeboten, um ein weiterführendes Angebot zu machen.

Wir freuen uns von Herzen, dass LKSB weiter seiner evangelistischen Berufung treu ist und Gott die wenigen Engagierten zu seinem Segen gebraucht. Wir erinnern uns auch gerne an eine erste gemeinsame Aktion mit LKSB vor genau 26 Jahren, im September 1997. Damals besuchte eine Gruppe aus der Schweiz von den dortigen VBG die frische gegründete Uni von Šiauliai. Unsere Zusammenarbeit mit LKSB begann in diesem Jahr.

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Hochschulevangelist Michael Ots

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Jeden Abend guter Besuch in einem Hörsaal der Physik-Fakultät der Vilniuser Uni

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Studierende führen durch das Programm

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Andy Mayo aus England, der zehn Jahre als Missionar in Serbien arbeitete

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Q/A, Fragen und Antworten – wichtiger Teil gegen Ende jedes Abends

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Slavko Hadžić aus Bosnien berichtet aus seinem bewegten Leben

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Die Vorträge wurden von Gesprächen in kleinen Gruppen unterbrochen

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Einladung zur Veranstaltung am Eingang der Fakultät

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Am Büchertisch

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Mit dem Besucherteam von unserer Kirche