"Lausanne I-III" auf Litauisch

“Lausanne I-III” auf Litauisch

Vor vierzig Jahren, im Juli 1974, fand in Lausanne in der Schweiz der erste „Internationale Kongreß für Weltevangelisation“ statt. Das Motto der Veranstaltung: „Alle Welt soll Sein Wort hören!“. 2700 Leiter aus etwa 150 Ländern der evangelikalen Bewegung kamen zusammen. Initiator Billy Graham hielt den Eröffnungs- und den Abschlußvortrag. Es sprachen führende Köpfe der Evangelikalen wie Francis Schaeffer und Carl Henry. Der Missiologe Ralph Winter prägte damals den Begriff der „unerreichten Volksgruppen“. Erstmals bei einem internationalen christlichen Treffen kamen auch verstärkt Christen aus dem Süden wie der Südamerikaner Samuel Escobar oder Bischof Festo Kivengere aus Uganda zu Wort.lausanne-74

In Lausanne diskutierte man, wie das Anliegen der weltweiten Evangelisation unterstützt werden kann. Das Hauptergebnis des Kongresses: Lausanne Covenant, die “Verpflichtung von Lausanne”.  Der Text entstand unter der Federführung des britischen Theologen John Stott (1921-2011). Als erste unterzeichneten das Dokument Billy Graham und der Direktor des Kongresses, der anglikanische Bischof J. Dain aus Sidney (s. Foto u.); ihnen folgten an die 90% der Delegierten.

Graham

Graham bezeichnete den Kongreß als wichtigen Meilenstein in der Weltmission, ja in der Geschichte der Kirche Christi überhaupt. Und tatsächlich gab es ein vergleichbares Treffen mit Teilnehmern aus so unterschiedlichen Gegenden und Kirchen der Welt wohl nie zuvor. Beim Missionskongress in Edinburgh 1910 kam die überwältigende Mehrheit der Delegierten aus Nordamerika und Großbritannien. In Lausanne waren erstmals alle Kontinente angemessen vertreten.

Graham prägte auch den Begriff „Geist von Lausanne“ und meinte damit die Gesinnung des Dialoges und der Zusammenarbeit. Stott umschrieb diesen Geist näher mit fünf Punkten: konkrete Zusammenarbeit; demütiges Bekennen unserer Verfehlungen; Mut, unterschiedliche Auffassungen zu diskutieren; gegenseitiger Respekt; und die gemeinsame Entschlossenheit, sich der Hl. Schrift unterzuordnen.

Dieser Geist von Lausanne verflog nicht. Zahlreiche Teilnehmer sprachen sich für eine Fortführung der Arbeit aus. So entstand aus dem Kongress von Lausanne die Lausanner Bewegung, um auch in Zukunft ein Katalysator für Weltevangelisation zu sein. Koordiniert werden diese Aktivitäten seit 1976 vom Lausanner Komitee für Weltevangelisation. Als erstes wurde es geleitet von Leighton Ford und dem Sekretär G. Osei-Mensah aus Ghana. In vier Arbeitsgruppen des Komitees treffen sich seitdem Leiter aus aller Welt, um regelmäßig über neue Herausforderungen, Chancen und Strategien nachzudenken. Heute steht Michael Oh (US-Amerikaner mit koreanischen Wurzeln), wohnhaft in Japan, der int. Bewegung vor.

Manila

Tagungsort 1989 in Manila

1989 wurde in Manila auf den Philippinen ein zweiter großer Kongress abgehalten und das “Manifest von Manila” (The Manila Manifesto) verabschiedet. 2010 folgte in Kapstadt, Südafrika, “Lausanne III”. Die Delegierten nahmen die “Verpflichtung von Kapstadt” (Cape Town Commitment) an.

Cape Town

Die drei wichtigen Dokumente sind in deutscher Sprache auf der Seite der internationalen Bewegung einzusehen (s. hier). In Deutschland nennt sich Lausanne seit einer Weile “Koaltion für Evangelisation”, s. hier.

In Litauen gibt es leider keinen Zweig der Lausanner Bewegung. Auf dem dritten Kongress vor einigen Jahren waren aber erstmals einige Litauer anwesend, darunter  Vertreter des Pfingstbundes und die Leiterin von Campus Crusade for Christ (Agape) in Litauen.

Und nun liegen alle drei Lausanner Dokumente auch in litauischer Sprache vor! Schon vor Jahren hatte die Kontaktmission in Kaunas die Verpflichtung von Lausanne übersetzen lassen. Sie wurde aber nie veröffentlicht. Holger korrigierte und redigierte den Text, sorgte für lituanistische Überarbeitung, die LKSB-Vorstandsmitglied Aistė besorgte. Die Verpflichtung liegt nun auf der Internetseite der Studentenmission, s. hier.

Die Redaktion von Prizmė (wo Holger bis 2001 arbeitete) unter der Leitung von Campus für Christus Deutschland hatte vor etwa zehn Jahren das Manifest von Manila übersetzt. Es ist nun ebenfalls hier auf den LKSB-Seiten einzusehen.

Nach dem dritten Lausanner Kongress in Kapstadt hat LKSB die Verpflichtung von Kapstadt übersetzt. Holger koordinierte die Arbeiten, überprüfte im Hinblick auf Theologie. Den ersten Teil korrigierte wieder Aistė, und nun, nach ein paar Jahren, ist endlich auf der recht umfangreiche zweite Teil abgeschlossen, den das jetzige LKSB-Vorstandsmitglied Akvilė durchsah (s. hier und hier).

Lausanne Logo klein

Die internationale Bewegung ist über den Abschluss dieser Arbeiten informiert. Auf ihrer Seite sollte daher auch bald die Rubrik “Lietuvių” mit den drei Texten auftauchen. Neben dem Russischen wäre dann Litauisch die einzige nord- und osteuropäische Sprache, in der (zumindest dort) alle drei Lausanner Dokumente vorliegen. Zum Lausanner Jubiläumsjahr ist nun noch angedacht, alle drei Texte mit einer Einleitung in einem pdf-Dokument herauszugeben. So können die Inhalte Leitern in Kirchen und Gemeinden noch leichter zugänglich gemacht werden.