Zwischen „Sandkrug“ und Holländermütze

Zwischen „Sandkrug“ und Holländermütze

„Abenteuerurlaub der besonderen Art“ – so nennt „Spiegel“-Redakteur Thomas Hüetlin in seiner „Homestory“ den sommerlichen Urlaub in Europas Süden (Nr. 31/2013). Alles strömt gen Adria und Ägäis, und das bei „Temperaturen, bei denen sie [die Touristen] zu Hause den Notarzt rufen würden“. Wieso haben eigentlich jährlich 350 Millionen „den Gedanken, dass man den Sommer in der erbarmungslosen Sonne rund ums Mittelmeer verbringen könnte“?

Zu Litauen gehört ein rund 100 Kilometer langer Küstenabschnitt an der Ostsee, 50km Kurische Nehrung,  und noch einmal eine Strecke von Klaipėda bis Butingė an der lettischen Grenze. Gedrängel gibt es allerhöchstens in Palanga, dem Ostseebad Nr. Eins. Aber auch dort verlaufen sich die Massen nördlich und südlich des Hauptstrandes bald. Und es ist überall garantiert nicht zu heiß, das Wasser bleibt mit 18 bis 20 Grad immer frisch. Mit einem Wort: Erholungsbedingungen, die Hüetlin gerade recht kämen.

Nach vielen Jahren einmal wieder waren wir Ende Juli einige Tage an der Ostsee, und das Wetter spielte auch noch mit. Holger und die vier Kinder kamen in den Gästezimmern unter dem Dach der Baptistenkirche in Klaipėda unter. Rima übersetzte zuhause in Ruhe ein Buch.

Jeden Tag ging es natürlich ans Meer, an die Strände von Melnragė oder Giruliai unweit der Stadt. Sehenswert ist auch die Holländermütze genannte hohe Düne in der Nähe des Ortes Karklė, gut 10km nördlich von Klaipėda. Von der bis zu 25 Meter hohen und mit Kiefern bewachsenen Sanddüne hat man einen phantastischen Blick über das Meer (der Name stammt wohl von Seefahrern, die die Silouette der Düne an eine Holländermütze erinnerte). Und nur hier am Ufer findet man Steine aller Größen (s. Foto o.).

Noch viel mehr Platz hat man Strand von Smiltynė (früher Sandkrug), dem nördlichsten Zipfel der Kurischen Nehrnung, zu dem man mit einer Fähre übersetzt. Hier saßen übrigens im Juni 1940 Dietrich Bonhoeffer und sein Freund Eberhard Bethge in einem Cafe.

Wird einem das Meer zu langweilig, kann man die Museen der Stadt besuchen wie natürlich das Meeresmuseum in Smiltynė. Da wir dort im letzten September waren, gingen wir dieses Mal ins Uhrenmueseum der Stadt. Und ganz neu in der Nähe von Klaipėda: der erste Dinosaurierpark im Land. Noch ist dieser mit lebensgroßen und sich bewegenden Dino-Modellen aus Kunststoff im Aufbau, und leider sind die Eintrittspreise gesalzen, aber den Kinder gefiel es.

Hier nun einige Bilder.

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Strand von Smiltynė

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Unterwegs zur Holländermütze

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Blick von der Holländermütze

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Im Dino-Park

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T-Rex in Originalgröße

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In den Gästezimmern der Baptistenkirche