Gebetsanliegen Dezember
Dank
- Neben dem Theologischen College des Pfingstbundes in Vilnius ist das Evangelische Bibelinstitut (EBI, Šiauliai/Vilnius) die einzige evangelische/evangelikale Ausbildungsstätte mit akkreditierten Programmen (an der LCC International University in Klaipėda kann auch Theologie belegt werden, aber dort orientiert man sich stark in Richtung Ökumene). Am 9. Dezember erhielten wieder einige Absolventen ihre Diplome, darunter eine Pastorin und zwei Pastoren (s.o. Bild; ganz r. der Šiauliaier Dekan Romualdas, der z.Z. auch das Amt des Rektors ausübt). Wegen intensiver Arbeit in der Gemeinde oder auch Kindern, die ‘dazwischen’ kommen, hat sich das Studium für einige mehr als zehn Jahre hingezogen. Im Rückblick äußerten sich die Absolventen sehr positiv über das EBI: eine Atmosphäre der evangelischen Vielfalt und Einheit, des gegenseitigen Lernens von Christen anderer Kirchen; ein Studium dicht an der Gemeindepraxis, anspruchsvoll, aber nicht verschult; gottesfürchtige und vorbildliche Dozenten.
- Am 14. November trafen sich wieder Vertreter der reformierten Kirche und des „Wort-des-Glaubens“-Gemeindebundes zu einer Konsultation in Panevėžys. Die Initiative hatte Tomas Šernas, der Generalsuperintendent der Reformierten, ergriffen. Ihm ist es ein Anliegen, dass man in der Zusammenarbeit konkret voran kommt. Man tauschte sich bei dem Treffen vor allem über Sakramente und Liturgie aus. Natürlich ging es dabei vor allem um die Taufe – die reformierte Kirche tauft Kinder, „Wort-des-Glaubens“ praktiziert die Taufe von Gläubigen. Dass Christen dies wichtige Thema in einem Geist der Brüderlichkeit ernsthaft diskutieren können, zeugt von großer Reife und ist in Litauen auf dieser Ebene der Kirchenleitungen wohl einmalig. Von reformierter Seite nahm auch Ehepaar Van Dalen teil, seit 2015 Missionare der Associate Reformed Presbyterian Church (USA) in der litauischen Kirche. Vereinbart wurde für Ende Januar ein vertiefendes Tagesseminar für Mitarbeiter der Kirchen zu den Sakramenten.
- Im kommenden Jahr wird auch in Litauen auf 500 Jahre Reformation zurückgeblickt. Sogar das litauische Parlament erklärte 2017 zum „Jahr der Reformation“. Das Kultusministerium hat nun Ende November die Liste der Projekte veröffentlicht, die im Rahmen des Jubiläums gefördert werden. Es wird z.B. einen gemeinsamen Stand evangelischer Verlage auf der Buchmesse in Vilnius im Februar geben. Holger ist verantwortlich für einen Sammelband mit dem Arbeitstitel „Reformation – gestern und heute“.
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Am 16. November fand in Vilnius eine Konferenz des Litauischen Instituts für freie Marktwirtschaft (LLRI) zum Forschungsprojekt „Knappheit“ statt. Einen Tag vorher kam der Sammelband mit Texten zum Thema aus der Druckerei! Darin etwa ein gutes Dutzend Beiträge in litauischer und englischer Sprache wie auch Holgers „Blessings of Scarcity, Hope of Abundance“. Das Buch (Stokos reiškinys: būtis, žmogus ir bendruomenė / The Phenomenon of Scarcity: Being, Man and Society) kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden. Holger konnte auch einige Minuten Stellung nehmen und hob vor dem buntgemischten Publikum die Bedeutung der Menschwerdung Jesu im Hinblick auf das Thema hervor.
Fürbitte
- In Litauen wurde in diesem Jahr das Gesetz über die künstliche Befruchtung kontrovers diskutiert. Erst wurde eine „konservative“ Version angenommen, nach Veto der Präsidentin wurde daraus aus ein recht „liberales“ Gesetz. Nun, nach der Wahl zu einem neuen Parlament, wird das Paket noch einmal aufgeschnürt! Die siegreiche Partei der Landwirte und Grünen hat sich den Lebensschutz auf die Fahnen geschrieben. Mit einer starken Fraktion im Seimas will man auch das Gesetz verbessern. In den Medien ist der Rummel groß, und wieder wird viel gezetert: die ‘Fortschrittlichen’ sehen überall den schlimmen Finger der Kirche… Die ganze Debatte ist wenig fruchtbar, da gleichsam über den dritten Schritt gestritten wird – anstatt über den ersten. Es gibt nämlich bisher keinerlei gesetzliche Regelung und damit Schutz des vorgeburtlichen menschlichen Lebens. Einzig ein Ministererlass erlaubt die Abtreibung in den ersten 12 Wochen. Der Status des Embryo ist also völlig in der Schwebe, aber kaum ein Politiker wagt sich an ein Embryonenschutzgesetz o.ä. Gefragt sind nun die Christen und Kirchen, die eine Lobby für das ungeborene Leben bilden können und müssen. Von einer breiten ökumenischen Front ist aber bisher kaum etwas zu sehen.
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1991 bildete sich, nicht zuletzt dank Mithilfe der schweizer VBG, eine erste Bibelstudiengruppe unter Studenten Litauens. In den folgenden 25 Jahren hat Gott der christlichen Studentenbewegung (1993 wurde LKSB gegründet) immer Mitarbeiter geschenkt, die den Dienst fortgeführt und vorangebracht haben. Schon eine Weile ist nun zu beobachten, dass die Zahl der Studierenden aus dem Ausland deutlich zunimmt. Die Hochschulen Litauens haben inzwischen mit geburtenschwachen Jahrgängen zu ringen und gehen daher Kooperationen mit ausländischen Stellen ein. Traditionell kommen aus arabischen Ländern wie dem Libanon junge Leute zum Medizinstudium nach Litauen; nun treten besonders Inder hinzu, die an der Technischen Uni in Kaunas vor allem Ingenieurwesen studieren. Um die Asiaten kümmert sich jedoch kaum jemand, auch von kirchlicher Seite nicht (die katholische Kirche bietet nun in einer Pfarrei der Stadt englischsprachige Messen an). Umso mehr sind wir erfreut, dass Gott Ričardas zu uns geführt hat. Er ist ein junger Akademiker, der selbst im Ausland studiert (IT in Nordirland) und ein Herz für ausländische Studierende hat. Im Rahmen seiner Pfingstgemeinde in Kaunas hatte er schon einen Bibelkreis mit internationalen Studenten begonnen. Der Vorstand von LKSB hat nun Ende November beschlossen, offiziell die Arbeit mit Studenten aus dem Ausland unter dem Dach der Bewegung zu organisieren. Ab Januar wird Ričardas als Teilzeitmitarbeiter von LKSB die Arbeit leiten. In Litauen ist LKSB damit Pionier in diesem Bereich! Für einen guten Start brauchen die Mitarbeiter Gebetsunterstützung.
- Angestellt ist Holger beim Bildungs- und Missionswerk Neues Leben in Deutschland, das ihn als Missionar nach Litauen entsandt hat. Die finanziellen Mittel für Lebensunterhalt und Arbeit werden allein durch Gaben eines Spender- und Freundeskreises erbracht. Um das Gehalt (einschließlich aller Sozialabgaben, Zusatzversicherung, Verwaltungsanteil) im Budget bei Neues Leben zu decken, ist ein jährlicher Spendeneingang von etwa 20.000 Euro nötig. Um in 2016 kein Minus zu machen, fehlen uns zum Jahresende noch etwa 1500 Euro. Für alle Mithilfe sind wir sehr dankbar.
- Anfang November haben wir wieder Kindergeld bei der Familienkasse in Nürnberg beantragt. Tatsächlich wurde der Antrag recht zügig bearbeitet – nur ein Dokument fehlt. Wir hoffen, dass der Bearbeitungsprozess bald abgeschlossen wird.