Woran starb Jesus? – Das Rätsel des Todes am Kreuz
Eine bösartige Religion?
Das Kreuz ist heute das bekannteste Symbol überhaupt, doch kaum jemand wird in unseren Tagen noch (von Ausnahmen abgesehen) gekreuzigt. Als offizielle Todesstrafe ist die Kreuzigung mit dem Sieg des Christentums im 4. Jhdt. weitgehend verschwunden – zumindest aus der christlichen Welt. Auch die religiösen Schauveranstaltungen wie auf den Philippinen, bei denen sich heute Menschen ans Kreuz schlagen lassen, haben mit der antiken Foltertechnik kaum etwas gemein.
Vor 2000 Jahren waren Kreuzigungen überraschend weit verbreitet, fast schon Alltag. Als Symbol tauchte das Kreuz damals nirgendwo auf. Kreuzigungen wurden auch so gut wie nie ausführlicher beschrieben. Doch jeder im Römischen Reich kannte sie. „Sein Kreuz auf sich nehmen“ hatte den Klang von Horror – und das war genau die Absicht der Machthaber. Auch im NT heißt es in den Evangelien nur jeweils kurz, dass Jesus gekreuzigt wurde. Mehr musste man den damaligen Lesern nicht mitteilen.
Die Kreuzigung war nicht Strafe im eigentlichen Sinne, d.h. angemessene Vergeltung für ein bestimmtes Verbrechen. Es ging auch nicht in erster Linie um das Töten selbst. Kreuzigungen waren ein öffentliches Schauspiel schaurigster Art. Sie hatten den Zweck, durch Zufügung eines Höchstmaßes an Schmerzen über Stunden und Tage hinweg den Delinquenten zu demütigen und ihm auch den letzten Rest seiner Würde als Mensch zu nehmen. Cicero sprach daher von einer „grausamen und abstoßerregenden Strafe“, Josephus von der „erbärmlichsten von allen Arten zu sterben“.
Das Kreuz war eine willkürliche Strafe, und das bezieht sich auch auf die konkrete Ausführung: Josephus beschreibt, wie aus dem belagerten Jerusalem Flüchtende dem Haß und der Willkür der römischen Soldaten ausgeliefert waren, die sie zum Spaß in verschiedenen Positionen am Kreuz anbrachten. Eine öffentliche Prozedur: Kreuze standen an Straßen und direkt vor den Städten; der Sinn war, dem (niederen) Volk die absolute Macht der Herrschenden vor Augen zu führen, ja die Massen zu traumatisieren. Quintilian schrieb: „Wenn wir die Schuldigen kreuzigen, werden die am meisten bevölkerten Straßen gewählt, wo möglichst viele Menschen hinschauen und von Furcht ergriffen werden.“ Ein Tod der Sklaven: Römische Bürger wurden nur in Ausnahmefällen (wie Hochverrat oder Desertieren) gekreuzigt; Kreuzigung war dagegen die Sklavenstrafe schlechthin. Nach dem Spartacus-Aufstand im 1. Jahrhundert v.Chr. ließ Crassus 6000 Sklaven zwischen Rom und Capua an der Via Appia am Kreuz sterben.
Die Römer mussten ein gewaltiges Reich zusammenhalten. Sie glaubten, dies sei nur mit Mitteln der radikalsten Abschreckung, ja des Terrors möglich. Jedem, der auch nur an Aufstand dachte, sollten die langsam am Kreuz Sterbenden kommunizieren: wage es bloß nicht, sonst endest du auch so!
Das Kreuz war also letztlich ein Mittel der Politik des Staates und jenseits aller ordentlichen Gerichtsbarkeit und jeden Rechts. Pilatus stellte eindeutig die Unschuld (nach römischem Verständnis) von Jesus fest (Joh 18,38). Dennoch konnte er ihn ohne Probleme hinrichten lassen (mit einem römischen Bürger wie Paulus wäre das nicht möglich gewesen). Der Kontrast zu Recht und Strafe im Alten Testament könnte nicht größer sein. Dort steht die Todesstrafe auf diverse Kapitalverbrechen. Entscheidend ist jedoch, dass diese nur nach einem fairen Prozess ausgeführt werden durfte. Schon in der Bibel findet sich scharfe Kritik an zu unrecht verhängten Todesstrafen (häufig fällt der Begriff „unschuldiges Blut“; s. Dt 21,9; 2 Kön 21,16; 24,3–4; Jer 2,34; 26,15; Ps 94,21).
Die Praxis der Kreuzigung widersprach so gut wie allen juristischen Grundprinzipien, die der Bibel entstammen und die wir heute als selbstverständlich ansehen: dem Schuldprinzip (Schuld muss vorliegen und bewiesen werden, Dt 25,1); der Angemessenheit der Strafe (Dt 25,2; Ex 21,24); den Rechten des Verurteilten (Begrenzung der Strafe und Schutz der Würde des Verbrechers, Dt 15,12–15; 25,2–3; Ex 22,1); der Gleichheit vor dem Gesetz (kein Klassen- und Standesrecht, Dt 10,17–19; Ex 12,49); dem Schutz und der Verteidigung der Schwachen, Dt 10,18–19; 14,28–15,2; 24,14–15.17–21; 25,13–16; Spr 29,7; 31,8–9); dem gerechten Gerichtsprozess (fairer Prozess, Dt 1,17; unparteiisches Gericht, Dt 16,18–20). Schließlich sieht das alttestamentliche Strafrecht auch keinerlei Folter vor.
Im AT behält der Verurteilte gewisse Rechte und soll nicht seiner Würde beraubt werden. Bei der Kreuzigung ging es dagegen in erster Linie um die öffentliche Schande. Sie war weitverbreitet, aber es war allein schon eine Schande von ihr auch nur zu reden. Daher schwiegen auch die Intellektuellen damals; es gab keine Proteste, auch nicht von den Aufklärern der damaligen Zeit. Cicero: „Das Wort ‘Kreuz’ darf Gedanken und Augen und Ohren eines römischen Bürgers nicht berühren … Es darf einem freien römischen Bürger nicht einmal über die Lippen kommen.“
Umso erstaunlicher ist, dass die Christen ausgerechnet das Kreuz in den Mittelpunkt ihrer Botschaft stellten. Martin Hengel: „Das Herz der christlichen Botschaft, das Paulus als ‘Wort vom Kreuz’ (logos tou staurou) bezeichnet, widersprach grundlegend dem römischen politischen Denken, und darüber hinaus auch der ganzen Ethik der Religion in der Antike und im besonderen der Gottesvorstellung von gebildeten Menschen.“ (Crucifixion) Kein Wunder, dass die neue christliche Religion als abartig und verrückt angesehen wurde; Sueton nannte sie einen „neuen und bösartigen Aberglauben“, Plinius d.J. sprach von einer „perversen“ Religion. Justin der Märtyrer berichtet, dass die Christen wegen der Kreuzigung „des Wahnsinns angeklagt wurden“ (I Apologia 13,4).
Der Tod am Kreuz wurde vielfach beobachtet; die Apostel bezeugten auch Jesu Tod. Er starb am Kreuz, aber woran? Was war das für ein Tod? Beim Enthaupten, Hängen, Verbrennen, Ertränken ist alles klar, doch die Art der Strafe am Kreuz macht es schwierig genauer zu sagen, woran Christus eigentlich starb. Und genau beschreibende zeitgenössische Berichte fehlen uns eben. Wir wissen, wozu man damals kreuzigte und auch, welche Bedeutung Jesu Tod hat. Die Frage nach der Todesursache hat keine Heilsbedeutung, doch sind die Berichte des NTs vertrauenswürdig? Passen sie zu dem dem, was heute aus medizinischer Sicht zum Sterben am Kreuz gesagt werden kann?
Starb Jesus am Kreuz? Und starb er wirklich?
Bevor wir uns der Todesursache zuwenden, gilt es noch zwei Fragen kurz zu klären. Schon bald kam die Legende auf, nicht Jesus sei am Kreuz gestorben. Da nach den synoptischen Evangelien Simon von Cyrene zumindest ein Stück weit den Querbalken trug (s. Mt 27,32), wurde z.B. in gnostischen Texten behauptet, die Römer hätten ihn mit Jesus verwechselt und diesen gekreuzigt. Diese Version übernahm auch der Koran (Simon wird dort aber nicht mit Namen genannt):
„Sie [die Juden] haben gesagt: Wir haben den Messias [Christus], den Jesus, den Sohn der Maryam, den Gesandten Gottes getötet. Aber sie haben ihn [in Wirklichkeit] nicht getötet und auch nicht gekreuzigt. Vielmehr erschien ihnen ein anderer, der ihm ähnlich war [so dass sie ihn mit Jesus verwechselten und töteten]… Gott hat ihn [Jesus] zu sich [in den Himmel] genommen.“ (Sure 4,157–158)
Vernünftige Gründe hierfür lassen sich aber kaum anführen. Jesus war ja nach der Auspeitschung und mit der Dornenkrone eindeutig als Verurteilter zu erkennen. Simon dagegen trug keinerlei Spuren der Folter. Es ist offensichtlich, dass Gnostiker wie Muslime aus theologischen Gründen einen Tod des Messias von vornherein ablehnten.
Weiter verbreitet ist heute die Theorie, dass Jesus am Kreuz nicht starb, sondern nur bewusstlos wurde. So glaubt Michael Baigent Beweise zu kennen, dass Jesus die Kreuzigung überlebte. In The Jesus Papers stellt der Bestsellerautor dar, dass der Jesus gereichte Schwamm mit dem sauren Wein (Joh 19,29) eine Droge enthielt, die ihn betäubte. Doch offensichtlich stammte dieser Trunk vom Hinrichtungskommando – wer hätte dem Wein etwas beimischen können? Die synoptischen Evangelien (Mt, Mk, Lk) machen recht deutlich, dass man Jesus den Schwamm nicht aus Erbarmen reichte, sondern aus Spott. Baigent verwechselt offensichtlich diesen Trunk mit dem der Anhänger Jesu (so kann man vermuten), die ihm vor der Kreuzigung Wein mit Myrrhe geben wollten (Mk 15,23). Das hätte tatsächlich eine gewisse schmerzlindernde Wirkung gehabt, doch Jesus konnte und/oder wollte nicht davon trinken (andere bringen sogar Opiums in Spiel).
Baigent diskreditiert sich endgültig mit seinem angeblichen Beweis für ein Weiterleben Jesu. In Mk 15,43–45 bittet Joseph von Arimathäa Pilatus um den Körper Jesu, damit er ihn bestatten könne. Joseph gebraucht dabei das gr. Wort soma – Körper, Pilatus antwortet aber mit ptoma – Leichnam. Der Anhänger Jesu hätte um die Lebendigkeit gewusst, denn soma bezeichne eindeutig einen lebendigen Körper. Hätten die Evangelisten bestätigen wollen, dass Jesus wirklich tot ist, hätten sie, so Baigent, konsequent überall ptoma benutzt. Doch hier geht es zweifellos nicht um ordentliche Exegese, sondern darum, all die Theorien vom Tod Jesu in Indien usw. irgendwie zu retten. Denn selbst ein flüchtiger Blick in Nachschlagewerke macht klar: soma kann auch, seit Homer, den toten menschlichen oder tierischen Körper bezeichnen.
Wer wie Baigent den Tod am Kreuz leugnet, muss Zuflucht zu diversen Verschwörungstheorien nehmen, die jedoch jeder historischen Grundlage entbehren (Jesus sei auf privatem Boden gekreuzigt worden, was der römischen Praxis, dem Betonen der Öffentlichkeit, widerspricht). Es gilt zu bedenken, dass Jesus von einem routinierten, handwerklich geschickten Team hingerichtet wurde, von Experten des Tötens und des Todes, von römischen Elite-Soldaten. Selbst wenn Jesus noch nicht hirntod war – wie wollte er ohne Wiederbelebungsmaßnahmen die Stunden nach dem Abhängen überleben? Vor allem müssen alle Evangelisten so der dreisten Lüge bezichtigt werden, was kaum nachzuvollziehen ist.
Der lange Tod am Kreuz
Erst im 20. Jhdt. machten sich zahlreiche Mediziner und Forensiker an die wissenschaftliche Untersuchung der Kreuzigung (den Anfang machte aber schon 1847 W. Stroud in A Treatise on the Physical Cause of the Death of Christ). Pierre Babet, langjähriger Chefchirurg am Hospital Saint-Joseph in Paris, experimentierte in den 30er Jahren sogar mit Leichen, die er an ein Kreuz schlagen ließ. Babet vertrat die bis heute weit verbreitete These, dass Gekreuzigte der Asphyxie erlagen, also erstickten. In seinem Buch Die Passion Jesus Christi in der Sicht des Chirurgen (1953) gibt er auch Berichte über ‘Kreuzigungen’ der Nationalsozialisten an Gefangenen in deutschen Konzentrationslager wider:
„Wir können die Aussagen von zwei früheren Insassen des Lagers Dachau anführen, die mehrmals gesehen haben, wie diese Hinrichtungsart angewandt worden ist… Der Verurteilte wurde an beiden Händen aufgehängt, die dabei zusammen oder jede für sich angeseilt wurden. Die Füße blieben in einer gewissen Entfernung vom Boden. Nach einiger Zeit wurde die Atmungsbehinderung unerträglich. Der Delinquent half dem ab, indem er mit den Armen ziehende Bewegungen ausführte, die es ihm erlaubten, wieder Luft zu schöpfen. Er zog sich 30 bis 60 Sekunden hoch. Nun wurden ihm Gewichte an den Füßen befestigt, um den Körper schwer zu machen und die Ziehbewegung zu verhindern. Die Asphyxie wurde nun schnell, in drei bis vier Minuten, ausgelöst. Im letzten Augenblick wurden die Gewichte weggenommen, um ihn wieder zu sich kommen und neue Klimmzüge machen zu lassen… Nach einer Stunde des Hängens wurde die Klimmzüge immer häufiger, gleichzeitig auch immer schwächer. Die fortschreitende und endgültige Asphyxie begann… Der Tod trat im Durchschnitt nach Ablauf von drei Stunden ein; ein wenig später, wenn die Hände ausgebreitet angeseilt waren… Der ganze Todeskampf bestand also aus einem abwechselnden Sichsenken und Sichheben, aus Atemnot und Atemschöpfen.“
Dieser sicher wahrheitsgetreue Bericht zeigt, dass die genaue Anbringung und Position der Extremitäten am Holz großen Einfluss auf die Todesursache hat. Die Nazis fesselten die Hände über dem Kopf an einen einzelnen Pfahl, und die Füße ließen sie in den Luft hängen. So ist tatsächlich die Atmung extrem behindert. Doch so kreuzigten die Römer (in der Regel) sicher nicht.
Die Füße wurden von ihnen am Kreuz fixiert. Ein Nagel quer durch den Versknochen ist auch der einzige archäologische Beweise einer Kreuzigung. 1968 fand man bei Jerusalem die Knochen eines Jehohanan mit einem verbogenen langen Nagel im Fuß – eindeutiger Hinweis auf eine Kreuzigung (s. Bild). Der Nagel steckte im Knochen der Verse, seine Füße wurden also einzeln seitlich am Kreuz angenagelt. Der Verurteilte hatte so einen sehr stabilen Halt und konnte sich recht gut aufrichten. Schwieriger war das, wenn die Füße übereinander auf der Vorderseite (wie traditionell bei Jesus dargestellt) angenagelt wurden. (Obwohl Gekreuzigten gewöhnlich ein Begräbnis verwehrt wurde, wurden die Knochen des Jehohanan in einer Grabtruhe gefunden; dies zeigt, dass auch die Grablegung Jesus denkbar war.)
Die Bibel spricht davon, dass auch die Hände angenagelt wurden (s. Joh 20,25). Josephus erwähnt übrigens ebenfalls ausdrücklich das Nageln ans Kreuz. Unter den Experten wird kontrovers diskutiert, wo genau die Nägel angesetzt wurden. Durch den Handteller, die Handwurzel, den Unterarm? Das gr. Wort cheir, das im NT die Hand bezeichnet, meint das ganze Ende der Extremität, also auch die Handwurzel. Jede Deutung wäre damit mit dem biblischen Text kompatibel. C.-P. Thiede schreibt recht kategorisch: „Die Kreuzigungsnägel wurden zwischen Elle und Speiche getrieben – allenfalls durch die Handwurzel“. Er verwirft die Version der Handteller: „Das ist auszuschließen, denn das Körpergewicht eines Gekreuzigten hätten die Händflächen innerhalb von Minuten zerrissen.“ (Jesus. Der Glaube. Die Fakten) Dieser Streit lässt sich jedoch kaum entscheiden (letztlich geht es vielen auch um die Position der Handwunde auf dem Turiner Grabtuch und damit dessen Authentizität). Denn die Römer benutzten möglicherweise für die Fixierung der Arme Seile und Nägel. Die Seile hielten das Gewicht, mit ihnen gingen sie auf Nummer sicher, und die Nägel waren da zur Folter. Denn so gab es keine Position und keine Bewegung, die nicht höllisch schmerzte.
Die Erstickungsversion ist bis heute weit verbreitet, wird aber von neueren Untersuchungen nicht bestätigt. Vor allem der US-Mediziner F.T. Zugibe widersprach (The Cross and the Shroud, 1988), auch Kollege D.A. Ball (Art. „The crucifixion and death of a man called Jesus“, 1989, s. hier) kommt nach Untersuchungen mit Freiwilligen zum Schluss: bei einer Stellung mit ausgebreiteten Armen nimmt das Atemvolumen tatsächlich ab, es kommt zu Hypoxie, Sauerstoffmangel im Gewebe. Doch dies allein reicht wohl nicht, um den Tod in einigen Stunden herbeizuführen. Es kann aber sein, dass das crurifragium, das Zerschmettern der Beine (z.B. bei den Mitgekreuzigten Jesu, s. Joh 19,32–33), den Zweck hatte, das Aufrichten und somit das Atmen zu behindern, damit der Tod schneller eintritt. Andere Experten geben zu bedenken, dass Zugibes (und Balls) Experimente nur eine schnelle Erstickung widerlegen – doch tatsächlich hingen viele tagelang am Kreuz. Dann allerdings werden viele Gekreuzigte – unter der heißen Sonne des Mittelmeerraums – wohl eher an Dehydration, also Verdursten, umgekommen sein (wenn Ernst Renan in Das Leben Jesu das Verhungern nennt, meint er wohl das gleiche).
D.A. Ball ist sich sicher, dass Jesus selbst in keinem Fall an Erstickung starb. Denn alle Evangelien berichten, dass er unmittelbar vor dem Tod noch sprechen, ja sogar mehr oder weniger laut rufen konnte (Mt 27,50; Mk 15,37; Lk 23,46; Joh 19,30). Wäre er kurz vor dem Ersticken gewesen, ist dies nicht denkbar, denn dafür benötigt man noch eine ordentliche Menge Luft.
Wie die meisten Fachleute weist Zugibe darauf hin, dass Jesu körperlicher Zustand vor der eigentlichen Kreuzigung womöglich schon sehr kritisch war. Er verbrachte eine schlaflose Nacht und stand in Gethsemane unter extremem Stress. Darauf weißt das Schwitzen von Blut (s. Lk 22,44), die sog. Hematidrosis, hin. Zu bedenken ist außerdem, dass der Kreuzigung bei den Römern auch in Jesu Fall die Auspeitschung voranging (Joh 19,1; Mt 27,26; Mk 15,15). Und diese wurde nicht mit einer einfachen Lederpeitsche durchgeführt (wie z.B. als Disziplinarstrafe in der römischen Armee). In das Folterinstrument waren Bleikugeln und Knochenstücke eingenäht. W. Edwards u. a. schreiben im Artikel „On the Physical Death of Jesus Christ“ (JAMA, 1986 No. 11):
„Wenn die römischen Soldaten den Rücken des Opfers mit voller Kraft schlagen, verursachen die metallischen Kugeln tiefe Prellungen und Quetschungen, und die Lederriemen und Knochen schneiden in die Haut und das subkutane Gewebe. Bei fortschreitender Auspeitschung reichen die Fleischwunden bis ins Muskelgewebe und hinterlassen flatternde Fetzen von blutendem Fleisch. Schmerz und Blutverlust bereiten so einen kardiogenen Schock vor. Das Ausmaß des Blutverlustes wird mit darüber entscheiden, wie lange der Verurteilte dann am Kreuz überlebt.“
Sie resumieren: „Die intensive Auspeitschung… hinterließ Jesus wahrscheinlich in einem Zustand des Vor-Schocks… Die physische und mentale Belastung, der Mangel an Nahrung, Wasser, Schlaf trugen ebenfalls zu seinem allgemein geschwächten Zustand bei, weshalb dieser auch vor Kreuzigung wohl schon ernst, wenn nicht kritisch war“. Allerdings wissen wir nicht genau, wie lange und intensiv die Auspeitschung in diesem Fall war. Auf der einen Seite war mit keinerlei Rücksicht der Soldaten zu rechnen, worauf ihr Spott hindeutet (s. Joh 19,2–5; Mk 15,17–20). Wann bekommt man schon einmal einen König in die Hände?! Die Prozedur konnte zum Tod führen (schließlich wurden auch innere Organe wie Nieren und Lungen verletzt), doch Pilatus hatte offensichtlich das Interesse, es bei der Auspeitschung bleiben zu lassen und Jesus, natürlich lebendig, wieder freizugeben (Lk 23,16). Sicher hatte er entsprechende Anweisungen gegeben.
Die meisten Experten nennen die Stichworte Schmerzen, Stress und Schock. Manche glauben, dass fast ununterbrochene Reizung der Nerven an Händen, Füßen und Rücken (hinzu kommt bei Jesus noch die Dornenkrone) den Schmerz so unerträglich gemacht haben, dass Gekreuzigte an einer Übermaß an Schmerz starben – irgendwann schalteten die Organe einfach ab. Genauer weiß man u.a. durch die Experimente von Ball, dass der Puls sich stark erhöht und der Streß am Kreuz schon nach Minuten ansteigt. Als sicher gilt, dass es durch viele Faktoren (wie auch die Atembehinderung) zu einer Hypovolämie, einer Verminderung der im Blutkreislauf befindlichen Menge Blut, und zu Hypoxämie, Sauerstoffmangel im Blut, kommt. Zugibe, Edwards und andere gehen von einem hypovolämischen Schock als wesentliche Todesursache Jesu aus, wozu auch der starke Durst (Joh 19,28) als Symptom passt.
Ball glaubt jedoch nicht, dass der hypovolämische Schock die unmittelbare Ursache des Todes Jesu war. Dabei wäre er nämlich, so Ball, erst bewusstlos geworden und hätte nicht mehr aufschreien können. Er vermutet einen anderen Ablauf, der auch genauer erklären würde, warum Jesus so rel. schnell, nach etwa sechs Stunden, starb (Pilatus wundert sich ja darüber, s. Mk 15,44).
Der Mediziner setzt am Kreuzesweg nach Golgatha an. Nach Joh 19,17 (und dem Brauch der Römer entsprechend) trug Jesus sein Kreuz, d.h. den Querbalken, lat. patibulum. Nach den anderen Evangelisten wurde Simon von Kyrene gezwungen, diesen zu tragen (z.B. Lk 23,26). Nun war dies sicher nicht im Mitleid der Römer begründet. Wir können davon ausgehen, dass Jesus (nach Joh) ein Stück weit den Balken selbst trug, aber wohl mehrfach schwer stürzte, so dass die Notwenigkeit bestand, jemand anderen zu finden. So lassen sich die Evangelien ohne Probleme harmonisieren. Wenn man nun aber bedenkt, dass das patibulum wahrscheinlich schon an den Armen festgebunden war und an die 30-50kg wog, muss Jesus vielleicht sogar mehrfach mit dem ganze Brustkorb nach vorne gestürzt sein. Mit den Händen konnte er sich dabei nicht abstützen. Ball geht davon aus, dass Jesu Herz durch das Gewicht des Balkens gegen das Brustbein gequetscht und stark geprellt wurde – ähnlich wie bei einem Auffahrunfall (ohne Gurt), bei dem das Herz durch den starken Stoß aufs Lenkrad verletzt wird. Am Herz hätte sich der geschädigte Muskel immer weiter gedehnt und ein Aneurysma gebildet, eine sackartige Erweiterung. Nach einigen Stunden ist dieser Muskel dann gerissen, was sich für Jesus wie ein Infarkt anfühlte – er sah seinen Tod unmittelbar kommen. Das Herz pumpte noch etwas weiter, das Blut strömte in den Herzbeutel. Jesus konnte noch einige Worte sagen, bis das Herz stillstand und er starb.
Ein weiteres wichtiges Element in Balls These bildet Joh 19,34. Johannes, selbst Augenzeuge, schildert, wie ein Soldat mit einem Spieß die Seite Jesu durchbohrt, wahrscheinlich um den Tod festzustellen. „Wasser und Blut“ treten daraufhin aus. Die ist für Mediziner eine recht konkrete und interessante Information, doch die Interpretationen gehen auch hier auseinander. Die meisten Fachleute gehen davon aus, angefangen bei Shroud über Barbet bis zu Edwards, Ball u.a., dass tatsächlich mit dem Stoß das Herz getroffen wurde. Die wässrige Flüssigkeit stammt wohl aus dem Herzbeutel. Nach Ball hätten sich dort auch nicht geringe Mengen Blut angesammelt, die zuerst herausgeflossen wären. Andere widersprechen allerdings dieser Deutung. Populär ist auch die Ansicht, Jesus wäre durch diesen Stoß selbst ums Leben gekommen, was aber unter den Mediziner als unwahrscheinlich gilt.
Möglicherweise starb Jesus also an einem Herzriss – eine These, die schon Stroud Mitte des 19. Jhdt. vertrat. Viel Genaueres können wir nicht sagen; man wird sich auch in Zukunft im Bereich der Hypothesen bewegen. Zwar gibt uns die Bibel viele konkrete Informationen über eine Kreuzigung, Hinweise, die alle gut zusammenpassen, doch eine wissenschaftliche Überprüfung der Hypothesen ist nur ganz begrenzt (und für Einzelaspekte) möglich. Wirklich weiterbringen würde nur ein realistisches Experiment, ein Nachstellen, wirklich exaktes Simulieren der Kreuzigung einschließlich der Auspeitschung – doch dies ist heute aus naheliegenden rechtlichen und moralischen Gründen nicht mehr möglich. Die genaue Todesursache Jesu wird daher bis auf weiteres ein Rätsel bleiben.
Eine tiefere Bedeutung?
Eine wichtige Todesursache, über die man recht häufig lesen kann, haben wir noch gar nicht genannt. Starb Jesus an Seelenschmerz? Hatte sein Tod gar nicht nur physiologische, sondern eher geistige Gründe? Ja und nein. Calvin weist darauf hin, dass Jesus gleichsam einen doppelten Tod starb:
„Es war ja nicht damit getan, dass Christus bloß den leiblichen Tod gelitten hat, nein, er musste auch die ganze Härte des göttlichen Gerichts empfinden, um seinen Zorn abzuwenden und seinem gerechten Urteil genugzutun… er hat nicht nur seinen Leib zum Lösegeld dahingegeben, sondern noch ein größeres, köstlicheres Opfer für uns dargebracht, indem er in seiner Seele die furchtbaren Qualen eines verdammten und verlorenen Menschen ausstand!“ (Inst. II,16,10)
Der Reformator hat sicher recht, denn er leugnet ja nicht den leiblichen Tod, sieht nur parallel dazu die seelische Dimension. B. Milne geht schon einen Schritt weiter in The Message of John und vermutet gedankliches und geistliches Leiden als Todesursache: Jesus starb nicht wegen des Kreuzes, sondern am Kreuz. Dies ist jedoch völlig spekulativ und nimmt dem Tod Jesu seine provozierende Banalität. Denn man bedenke, dass der Tod am Kreuz damals ja nichts Besonderes war. Jesus wurde ganz normal in einem Haus geboren und starb einen schrecklich banalen Tod wie tausende Sklaven und Unterjochte auch. Auch wenn sein Tod natürlich größere Bedeutung hat (weil eben nicht nur ein Mensch, sondern der Gottmensch starb), betont das Kreuz, dass Jesus zuerst ganz menschlich und ganz physisch zu Tode kam.
Will uns Joh 19,34 noch mehr sagen als eine bloße physiologische Information? Zweifellos, denn Johannes sieht in der Speerwunde (und in den nichtgebrochenen Beinen) eine Erfüllung von alttestamentlichen Vorhersagen, wie er gleich darauf in 19,36–37 deutlich macht. Angesichts der ersten gnostischen Tendenzen Ende des I Jhdt. und der Leugnung des Todes des Christus (es sei nur der Mensch Jesus gestorben) wollte der Evangelist wohl aber in erster Linie unterstreichen: der Erlöser starb einen echten Tod. In dieser Richtung deuten evangelische Exegeten auch meist 1 Joh 5,6–8 („durch Wasser und Blut“). G.R. Beasley-Murray zu beiden Stellen: „Ganz sicher wollte er [Johannes], dass die Realität des Todes und Jesu Menschsein mit Fleisch und Blut erkannt wird“ (John). Dies passt zu dem antiken medizinischen Verständnis von Heraklit bis Galen, dass der Mensch vor allem aus Wasser und Blut besteht.
Calvin hält das Austreten von Wasser und Blut ausdrücklich für kein Wunder, sondern eine erklärbare physiologische Reaktion. Darüber hinaus sieht er darin ein Zeichen: „Mit diesen meint er [Johannes], dass Christus die wahre Versöhnung und die wahre Reinigung gebracht hat.“ Wasser und Blut als Zeichen der Segnungen, die von ihm fließen, als Zeichen des Leben und der Reinigung durch ihn – dies ist auch die Sicht der meisten protestantischen Theologen. (s. auch A.M. Topladys [1740 –1778] berühmtes Lied „Rock of Ages“: „Rock of Ages, cleft for me, / Let me hide myself in Thee; / Let the water and the blood, / From Thy wounded side which flowed, / Be of sin the double cure; / Save from wrath and make me pure.“)
Seit Chrysostomus sieht man in Wasser und Blut auch Symbole für die Sakramente Taufe und Abendmahl. Der Vers wird außerdem in der römisch-katholischen Kirche wie folgt gedeutet: „Aus dem Herzen des Erlösers wurde die Kirche geboren: So wie Eva von Gott aus der Rippe des schlafenden Adam gebildet wurde, entstand die Kirche aus der geöffneten Seite des am Kreuz entschlafenen Christus… Dabei strömen aus seiner Seite Wasser und Blut. Theologen der frühen Kirche deuten dieses Ausströmen als jene Paradiesströme, von dem das erste Buch der Bibel, die Schöpfungsgeschichte berichtet.“
Joh 19,34 ist ein Schlüsselvers für den katholischen Herz-Jesu-Kult. Doch hier zeigt sich deutlich das unterschiedliche Schriftverständnis der Konfessionen. Evangelische betonen, dass wir uns an den Aussagen der Bibel zu orientieren haben, und zwar nur an ihnen. Es ist kaum biblisch klar zu rechtfertigen, dass Wasser und Blut Symbole für die Sakramente und die Geburt der Kirche seien; sie sind Zeichen der Versöhnung und Reinigung, mehr auch nicht. Daher gab es im ersten Jahrtausend auch keinerlei Verehrung des Herzens Jesu (schließlich wird es in Joh 19,34 direkt auch gar nicht genannt). M. Luther betonte in Vom unfreien Willen, dass nur „der augenscheinliche Zusammenhang der Worte“ der Bibel eine bildliche Auslegung rechtfertigt. Grundsätzlich gilt: „Überall muss man an der einfachen reinen und natürlichen Beziehung der Worte haften“, sich an „Grammatik und [üblichen] Sprachgebrauch“ halten. „Jeder bildliche Ausdruck, den nicht die Schrift selbst erzwingt, muß wie das wirksamste Gift gemieden werden.“
Erst im Hochmittealter begann dieser Kult, und dann spielten die Visionen der heiliggesprochenen Margareta Maria Alacoque (1647–1690) eine entscheidende Rolle. Am 27. Dezember 1673 erschien ihr das göttliche Herz Jesu auf einem Flammenthron, nach allen Seiten Strahlen sendend wie die Sonne, die Wunde der Lanze sichtbar, von einer Dornenkrone umgeben, und auf dem Herzen stand das Kreuz. Jesus versicherte ihr, dass die lauen Christen begeistert, die begeisterten vollkommen werden, wenn sie das Herz Jesu verehren und sich ihm weihen.
Hier muss natürlich auch das „Jesusbild von der Göttlichen Barmherzigkeit“ (lit. „Gailestingojo Jezaus paveikslas“) in der litauischen Hauptstadt erwähnt werden. Es wurde nach den Visionen der Mystikerin Maria Faustyna Kowalska 1934 von dem Künstler Eugeniusz Kazimirowski gemalt (seit 2005 dauerhaft in Vilnius; im Jahr 2000 wurde die Nonne heiliggesprochen). Jesus weist mit linker Hand auf sein Herz, die Stelle des Einstichs, von dort geht eine Art Lichtstrahl aus roter und weißer Farbe hervor. Wie in den Visionen der Alacoque macht Jesus hier neue Zusagen: „Ich verspreche, dass die Seele, die dieses Bild verehrt, nicht verloren geht. Ich verspreche auch, schon hier auf Erden, den Sieg über Feinde, besonders in der Stunde des Todes“; „Ich überreiche den Menschen ein Gefäß, mit dem sie zur Quelle der Barmherzigkeit um Gnaden zu bekommen sollen“; „Durch dieses Bild werde ich viele Gnaden erteilen, deshalb soll jede Seele Zugang zu ihm haben.“ An dieser Stelle erheben Evangelische massiven Einspruch, denn solche Zusagen und Versprechen haben keinerlei biblischen Grund, führen Christen in die Irre.
Wie problematisch die Überfrachtung des Johannesverses ist, wird spätestens beim Herz-Mariens-Kult deutlich, der ja neben die Verehrung Jesu Herzens tritt. Das Herz Marias, auch verletzt von Schwertern, rückt neben das Jesu. Traditionell wird von den sieben Schmerzen Marias gesprochen, wird sie die mater dolorosa, die schmerzensreiche Mutter genannt. Auch hier spielten dann Visionen eine besondere Rolle. Bei der zweiten Erscheinung Marias in Fatima am 13. Juni 1917 bekam Lucia als Lebensaufgabe, die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens, in welchem die Rettung der Menschheit (!) liegt, zu verbreiten.
Natürlich markieren Flucht nach Ägypten, Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel, Kreuzigung Jesu, Kreuzabnahme und Übergabe des Leichnams an Maria (Pietà), Grablegung Jesu schmerzvolle Stationen im Leben Marias (wobei manchen überhaupt das biblische Zeugnis fehlt: so berichtet die Bibel nichts von einer Übergab des Leichnams an sie). Doch von einer besonderen Bedeutung dieser Erfahrungen wird nirgendwo im NT gesprochen (ein besonderes Leiden Marias wird nicht einmal erwähnt). Das große Problem dieses Kultes ist, dass das Leiden Marias direkt neben das Leiden Jesu rückt.
Ein großer Fürsprecher der Rolle Marias war ja Johannes Paul II. Im Artikel „Maria war vereint mit Jesus am Kreuz“ schrieb der Papst: „Ein Schüler und Freund des Hl. Bernhard, Arnold von Chartres, warf besonders Licht auf Marias Gabe im Opfer von Golgatha. Er unterschied im Kreuz ‘zwei Altäre: einer in Marias Herz, der andere in Christi Leib. Christus opferte sein Fleisch, Maria ihre Seele’. Maria opferte sich geistlich in tiefer Einheit mit Christus…“ (L’Osservatore Romano, Weekly Edition in English, 1 Nov. 1995) Auch optisch wird Maria ans Kreuz gerückt wie durch das „M“ im Marienkreuz (z.B. im Wappen von J.P. II oder auf der „wundertätigen Medaille“, die auf der Rückseite Kreuz und „M“ kombiniert – s. Bild u.).
Protestanten läuft bei diesen Sätzen ein kalter Schauer über den Rücken. Sie weisen darauf hin, dass in den synoptischen Evangelien andere Frauen am Kreuz mit Namen genannt werden, Maria jedoch nicht. Ernst Renan wunderte sich: „Es ist unverständlich, warum die synoptischen Evangelien, die alle anderen Frauen am Kreuz erwähnen, ausgerechnet die Frau übergehen, deren Beteiligung doch eine überragende Bedeutung gehabt hat“. Hier gibt es gar kein Problem, denn Maria hat eben nicht diese „überragende Bedeutung“. Evangelische erheben Einspruch, den durch das Mithineinnehmen Marias in das Kreuzesleiden wird die Einzigartigkeit des Foltertodes am Kreuz relativiert. Wird der biblische Text in seinen Aussagen nicht wirklich ernst genommen; wird das Leiden in nichtbiblischer Weise versinnbildlicht; wird der Fokus weggerückt vom physiologischen Leiden; nimmt man flagellum, Holz und Nägeln ihre knallharte Wirklichkeit und Direktheit, dann können auch andere Menschen irgendwie an diesem Tod teilnehmen. Doch Maria wurde nicht gefoltert, nicht verflucht, nicht der größten Schande ausgesetzt, sie starb nicht den erbärmlichsten Tod. Es ist Jesu Kreuz das rettet, und sein Kreuz allein.
(Bild o.: Grablegung vom Isenheimer Altar, Colmar)