Gebetsanliegen September
Dank
- Anfang August fand wie schon ein paar Mal zuvor das Freundes-Camp von LKSB statt. An einem Wochenende kamen auf der Freizeitanlage des litauischen Pfingstbundes bei Ignalina zwei Dutzend ehemalige Studenten aus den LKSB-Gruppen zusammen (s.o. Foto, mit dabei auch Rimas Neffe Arnas, auf dem Foto r. von Holger). Einige wurden von ihren Familien begleitet. Mit dabei war auch Rimas Neffe Arnas aus Kaunas. Organisiert und geleitet wurde das Camp von den jetzigen LKSB-Mitarbeitern; mit Kaziukas und Holger nahmen auch zwei Vorstandsmitglieder teil. Thema der Tage war Arbeit in der Sicht der Bibel, eine der Bibelstudieneinheiten leitete Holger. Das wie üblich sehr gut organisierte Camp wurde von den Teilnehmern sehr geschätzt. Holger führte außerdem ein paar ernste seelsorgerliche Gespräche. Wir sind dankbar für den segensreichen Einfluss der Studentenbewegung im Leben vieler über die Jahrzehnte hinweg.
- Am Evangelischen Bibelinstitut (EBI) haben im Studienzentrum Šiauliai einige neue Studenten angefangen; sie sind alle Lehrer am christlichen „Regenbogen-Gymnasium“ in Klaipėda. Die Direktorin ist schon im dritten Jahr dabei und ermutigt ihre Mitarbeiter, theologische Grundlagenkenntnisse zu erwerben. Auch nach einer intensiven ersten Schulwoche Anfang September setzte sich die Mitfünfzigerin ins Auto und fuhr noch 160km zu den Vorlesungen am Freitagabend und Samstag in Šiauliai. Vorbildlich! Seit Anfang des Monats hat das EBI auch wieder einen – so ist zu hoffen – dauerhaften neuen Rektor. Artūras ist hauptberuflich Pastor der Freien christlichen Gemeinde in Vilnius und Hauptpastor des Bundes der Kirche (seit einigen Jahren gehört dieser zur internationalen Konferenz der Mennoniten-Brüder). Er ist ausgebildeter Lehrer und studierte später Theologie in Kanada. Am EBI unterrichtet er seit einer Weile Fächer wie Homiletik und AT.
- Bei der Synode der reformierten Kirche Ende Juni wurde Dainius aus Kaunas zum Lektor ernannt. Der 40jährige Manager war erst im vergangenen Jahr aus der „Wort des Glaubens“-Gemeinde in Kaunas zur örtlichen reformierten Kirche gewechselt. Er studiert seit ein paar Semestern am EBI und könnte in einigen Jahren Katechet der Kirche werden. Als Christ mit viel Erfahrung in Gemeinde und auch Beruf ist er eine große Verstärkung für die Kirche, der es sehr an aktiven Mitarbeitern und theologisch Ausgebildeten mangelt.
- „Auf nach Vilnius!“ hatten wir einen Beitrag von 2017 auf diesem Blog genannt. Und nun war es soweit: Am 2. September haben wir unsere Zelte in der litauischen Hauptstadt aufgeschlagen. Zelt ist gar kein so unpassender Vergleich, denn noch sind wir nicht in der Dienstwohnung neben der Kirche. Da die Umbau- und Renovierungsarbeiten immer noch nicht abgeschlossen sind, sind wir vorerst für ein paar Wochen in der Wohnung unseres Generalsuperintendenten Tomas Šernas untergekommen. Mit seiner Frau Rasa wird er noch den ganzen September in ihrem Ferienhaus südlich von Vilnius bleiben. Am 3. September startete für Amelie und Ludvic das neue Schuljahr am Christlichen Gymnasium im Vilniuser Vorort Pilaitė. Sie haben sich dort gleich wohlgefühlt. Ab Oktober werden sie eine gute halbe Stunde mit den Stadtbussen zur Schule fahren. (Auf dem Foto u. von 1915 sieht man links das Portal der reformierten Kirche; im Gebäude rechts ist die Dienstwohnung im 2. Stock oben links – dazu gehört der Balkon und das Fenster, durch das man auf die Kirche blickt.)
- Am 22. und 23. September wird Papst Franziskus Litauen besuchen (anschließend bereist er noch die beiden anderen baltischen Staaten). Dies ist erst die zweite Visite eines Oberhauptes der römischen Kirchen im Land. Anfang September 1993 war Johannes Paul II sogar eine knappe Woche in Litauen. Dieses Mal wird der Papst nur Vilnius und Kaunas beehren und ein sehr strammes Programm absolvieren. Auch unser Generalsuperintendent Tomas wurde einem Brief der beiden Erzbischöfe Litauens persönlich eingeladen – zur Teilnahme an der großen Messfeier unter freiem Himmel in Kaunas. Wohlgemerkt: zur Messe, nicht zu einem ‘neutralen’ Treffen mit Kirchenvertretern und auch nicht zu einem ökumenischen Gottesdienst o.ä. Unser Konsistorium hat diese Einladung recht einhellig abgelehnt, denn einer Messteilnahme können wir nicht zustimmen. Der Heidelberger Katechismus setzt mit Fr. 80 zur römischen Messe gerade den Reformierten eine recht klare Grenze. Die reformierte Kirchenleitung zeigte Flagge und bewies in dieser Frage Mut, denn auf all zu viel Verständnis in der katholischen Kirche und auch der Öffentlichkeit stößt so eine Ablehnung sicher nicht.
Fürbitte
- Das Evangelische Bibelinstitut (EBI) hat seine akute Finanzkrise überwunden und wieder ein Rektor, doch die Herausforderungen sind weiterhin sehr groß und existenziell. Immer noch fehlt es an Studierenden, dabei ist der Bedarf an Ausbildung objektiv hoch. An litauischen Priesterseminaren müssen angehenden katholische Geistliche sieben Jahre die Schulbank drücken, dagegen meinen viele Evangelische in Verantwortung (Pastoren, Prediger, Leiter in Werken), sie kämen ganz ohne formelle und gründliche Ausbildung aus. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Glaubens- oder Bekenntnisgrundlage des EBI. Die bisher formulierten „Werte“ sind zu allgemein formuliert und reichen z.B. nicht aus, um begründet entscheiden zu können, wer am EBI unterrichten kann und wer nicht. Um den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können, muss der Vorstand in diesem Bereich arbeiten und Beschlüsse fassen. Vorschläge (Allianzbekenntnis, Lausanne, Chicago) liegen schon eine Weile auf dem Tisch, und gute Beispiele wie aus Deutschland (s. hier) gibt es auch.
- Auch LKSB hat seine Krise noch nicht überwunden. Die Arbeit mit internationalen Studenten wird von Ričardas nun ehrenamtlich getan, was seinem intensiven Einsatz natürlich nicht entspricht. Mitarbeiterin Goda in Kaunas ist off. mit 1/3-Stelle beschäftigt – ebenfalls zu wenig. Voll finanziert wird z.Z. nur Generalsekretärin Sigita. Im Namen des Vorstands hat Holger im August einen Brief an alle Freunde und Ehemalige verfasst. Darin erinnert er an die Vision und Mission der Studentenmission und die offenen Türen, die christliche Gruppen derzeit noch in Litauen haben. Anschließend ruft er dazu auf, für LKSB zu spenden. Tatsächlich ist solche eine Aufforderung durchaus angebracht, steigen doch die Löhne in Litauen deutlich schneller als die Preise – allgemein haben die Menschen mehr Geld in der Tasche und sollten davon durchaus etwas, mehr als bisher, abgeben.
- In der reformierten Gemeinde in Vilnius werden wir nach und nach Fuß fassen. Die Kirchengemeinde am Ort wurde bis zum letzten Krieg hauptsächlich von polnisch- und deutschsprachigen Mitgliedern besucht. Nun sind die allermeisten Mitglieder Zugezogene und ihre Kinder aus dem Kreis Biržai ganz im Norden. Die Herausforderung wird sein, dem ‘Kulturverein’ der aus Biržai Stammenden eine biblische, konfessionelle und evangelistische Prägung zu geben. All das wird von uns viel Fingerspitzengefühl und Weisheit verlangen. Natürlich wird es Probleme und Spannungen geben, aber die Situation ist tatsächlich äußerst ernst, so dass Veränderungen nötig sind – andernfalls wird die Gemeinde bzw. Kirche ihr fünfhundertjähriges Jubiläum (2057) nicht erleben.Nach und nach richten wir die Wohnung in der Pylimo-Strasse ein, aber der eigentliche Umzug steht noch bevor. Wir hoffen, dass die Arbeiten in Küche und Bad zügig abgeschlossen werden können. In der Zwischenzeit gewöhnen wir uns an die Größe (vergleichbar mit Hannover) der Stadt und ihren hektischen Verkehr. Wir bitten um Gottes Bewahrung und Schutz!
- Nach und nach richten wir die Wohnung in der Pylimo-Strasse ein, aber der eigentliche Umzug steht noch bevor. Wir hoffen, dass die Arbeiten in Küche und Bad zügig abgeschlossen werden können. In der Zwischenzeit gewöhnen wir uns an die Größe (vergleichbar mit Hannover) der Stadt und ihren hektischen Verkehr. Wir bitten um Gottes Bewahrung und Schutz!