Gebetsanliegen Januar

Gebetsanliegen Januar

Dank

  • Im vergangenen Sommer beschloss die Nato, an der Ostflanke des Bündnisses multinationale Truppenkontingente zu stationieren. Auch diese Einheiten in Bataillonsstärke könnten Polen und die baltischen Staaten nicht gegen einen russischen Angriff verteidigen. Die Präsenz von Truppen westlicher Nato-Staaten vor Ort soll aber als Signal an den Kreml wirken und wie ein Stolperdraht funktionieren und so eine Aggression durch Abschreckung verhindern. Das Bataillon in Litauen wird unter der Führung Deutschlands stehen. Gut eintausend Soldaten werden für jeweils sechs Monate im Land sein. Zweidrittel der Soldaten kommen von der Bundeswehr, den Rest stellen Bündnispartner wie Frankreich, Belgien und Kroatien. Es handelt sich um eine kampffähige Einheit, die auch über Panzer verfügt. Im Juni soll das Bataillon voll einsatzfähig sein. In der kommenden Woche werden die ersten deutschen Soldaten in Rukla, nördlich von Kaunas, eintreffen; ein großer Schwung wird im Februar erwartet. In Litauen ist man allgemein hoch erfreut über diese konkreten Maßnahmen. Der Stab der litauischen Armee arbeitet intensiv, um dies recht große Kontigent angemessen unterzubringen. Auch der neue US-Präsident wird Staaten wie Litauen nicht abstrafen, hat das Land doch sein zuvor recht mageres Verteidigungsbudget im letzten Jahr drastisch erhöht, arbeitet also an den nötigen Hausaufgaben.
  • Auch in Litauen wird in diesem Jahr auf 500 Jahre Reformation zurückgeblickt. In Vilnius trifft sich regelmäßig eine Arbeitsgruppe, die die Projekte der Evangelischen zum Jubiläum koordiniert. Federführend sind dort Vertreter des „Wort des Glaubens“-Bundes und unsere reformierte Kirche. Mitte Januar ging nun die Internetseite Reformacija500.lt als Informationsportal zu dem Jahr online. Dort finden sich Grundlagentexte zur Reformation, Nachrichten, Kurzportraits von Reformatoren und wichtigen Persönlichkeiten der Epoche aus Europa und Litauen, Mitschnitte von Vorträgen usw.  Holger steuerte auch einige Beiträge bei. Die Seite wird regelmäßig um neue Beiträge erweitert.
  • Das Hin und Her um das Gesetz über die künstliche Befruchtung (in vitro) ist am 17. Januar wohl endültig zum Abschluss gekommen. Und nein, eigentlich gibt es hier nicht viel zu danken. Erst wurde im letzten Jahr vom Seimas, dem litauischen Parlament, eine „konservative“ Version angenommen, nach Veto der Präsidentin wurde daraus aus ein recht „liberales“ Gesetz. Im Herbst gab es Parlamentswahlen, und die neue Regierung schnürte das Paket noch einmal auf, schließlich hatte sich die nun an die Macht gekommene Partei der Landwirte und Grünen den Lebensschutz auf die Fahnen geschrieben. Im Parlament sitzen auch einige engagierte (katholische) Vorkämpfer für den Schutz des ungeborenen Lebens. Man wollte die Zahl der Embryonen auf drei beschränken, und diese seien auch alle einzupflanzen. Doch das Ende vom Lied: Auch die ‘Bauernpartei’ ist eingeknickt; bei der Abstimmung vor ein paar Tagen im Parlament gab es nur wenige Veränderung am bestehenden Gesetz; die Zahl der zu ‘produzierenden’ und einzupflanzenden Embryonen bleibt weiter unbeschränkt. Die einzige substantielle Korrektur der liberalen Variante ist die Vorschrift, überzählige Embryonen (d.h. die nicht der Mutter eingepflanzt worden sind) ‘ewig’ einzufrieren – sie dürfen nicht beseitigt werden. Solche Embryonen dürfen nun auch adoptiert werden, was als Erfolg des Lebensschutzes verkauft wird. Na ja. Dieses Nachgeben (im Wahlkampf klang dies alles noch ganz anders) ist auch damit zu erklären, dass Ramūnas Karbauskis, der dominante Chef der Regierungspartei, ein Anhänger des (Neu-)Heidentums ist (der eher mythischen litauischen Urreligion), tatsächlich also keine christlichen Grundüberzeugungen besitzt, die er dann auch konsequent verteidigen würde.
  • Ab November haben wir wieder deutsches Kindergeld beantragt. Tatsächlich hat die zuständige Familienkasse in Nürnberg dies Mal recht prompt reagiert. Es fehlt nur eine Unterlage, die noch einzureichen ist. Wir hoffen, dass die Bearbeitung in den nächsten Wochen und Monaten über die Bühne geht.
  • Im vergangenen Jahr haben wir im Spendenbudget bei „Neues Leben“ kein Minus gemacht. Danke allen Spendern!

Fürbitte

  • Im Rahmen des Reformationsjubiläums soll auch ein Sammelband mit dem Arbeitstitel „Reformation – gestern und heute“ erscheinen. Holger ist inhaltlich dafür verantwortlich und muss in den kommenden Wochen Autoren in Litauen gewinnen. Fest steht schon, dass Albertas Latužis (Jg. 45) aus Klaipėda einen der Texte verfassen wird. Er war viele Jahre Pastor der Gemeinde in der Hafenstadt und leitete den litauischen Baptistenbund. In den 90er Jahren arbeiteten wir viel mit ihm zusammen (er war Chefredakteur des Journals „Prizmė“, das wir in Šiauliai bei Neues Leben Medien / Nova Vita produzierten). Bis heute ist Latužis Vorstandsmitglied und Vizepräsident der Litauischen Bibelgesellschaft. Schon vor vielen Jahren erkrankte Albertas erstmals an Krebs; 2016 kam es zu einem Rezidiv – der Krebs brach neu aus. Operationen und lange Klinikaufenthalte in Vilnius folgten. Nun wieder in Klaipėda wird die Therapie fortgesetzt. Ihm geht es den Umständen entsprechend nicht schlecht, aber der weitere Verlauf der Krankheit ist offen. Ÿ
  • Am 28. Januar wird in Kėdainiai ein Tagesseminar zum Thema „Sakramente aus evangelischer Sicht“ stattfinden. Schwerpunkt wird die Taufe sein. Organisatoren sind die reformierte Kirche und der „Wort des Glaubens“-Bund, teilnehmen können aber alle Interessierten. Vertreter der beiden Kirchen sowie ein Lutheraner werden Vorträge halten, von reformierter Seite u.a. Frank Van Dalen und Holger. Tagungsort ist das Kulturzentrum  im Ort, der früher ein reformiertes Zentrum im Land war; vor dem Krieg diente das Gebäude als Synagoge.
  • Vor einigen Jahren hat LKSB den evangelistischen Glaubensgrundkurs „Christsein entdecken“ (engl. Christianity Explored) herausgegeben, lit. „Ištirk krikščionybę“ (IK, deutsch übrigens hier). Das Echo ist durchaus positiv, schließlich ist das Material erprobt und bewährt. DVD, Teilnehmerhefte und Leiterbuch liegen in lit. Sprache vor. Stärke des Kurses ist vor allem, dass er in die Bibel selbst, konkret das Markusevangelium, hineinführt. Vorgesehen sind (anders als beim „Alpha“-Kurs) außerdem Schulungen im Vorfeld für die Leiter eines Kurses. Vor zwei Jahren fanden mehrere dieser Veranstaltungen auf regionaler Ebene statt. Nun will eine Gemeinde in Panevėžyzs den Kurs durchführen, und am 21. Januar werden LKSB-Mitarbeiter dort eine Schulung durchführen – aber nur für eine kleine Gruppe. Eigentlich ist dies ein zu großer Aufwand, aber… Wir würden uns wünschen, dass noch mehr Gemeinden den Kurs einsetzen.
  • Isabelle wird in diesem Sommer das Gymnasium beenden; die Abiturprüfungen haben begonnen bzw. stehen vor der Tür.