Gebetsanliegen Juli

Dank

Die Synode der reformierten Kirche Litauens in Biržai Ende Juni verlief den Erwartungen entsprechend gut; die geplanten Beschlüsse wurde gefasst: Die Delegierten nahmen die „Übereinkunft evangelischer Kirchen zur Lehrgrundlage“ (zwischen ref. Kirche und „Wort-des-Glaubens“-Bund) mit großer Mehrheit an. Die Beschlussvorlage zum Amt des Katecheten wurde ebenfalls ins Kirchenrecht aufgenommen. Die Synodalen bestätigten Pfr. Tomas Šernas als Generalsuperintendent; Holger wurde ins Konsistorium gewählt. Lektor (und EBI-Student) Vaidotas Ickys erhielt die kirchliche Erlaubnis, im Januar ein zweijähriges Studium am Puritan Reformed Seminary (Grand Rapids, USA) zu beginnen.

Beim Nato-Gipfel in Warschau am 8.–9. des Monats wurde offiziell beschlossen, in den baltischen Ländern und Polen je ein Bataillon des Bündnisses zu stationieren. Die Einheit in Litauen wird Deutschland anführen. Für diese minimale Abschrechung ohne jedes Angriffspotential auf Russland sind besonders die kleinen Völker am Ostseerand dankbar.

Am 28. Juni nahm das litauischen Parlament mit großer Mehrheit ein Gesetzesprojekt an, das erstmals die künstliche Befruchtung klar regelt (hier mehr). Befruchtung „in vitro“ (im Reagenzglas) ist danach zwar erlaubt, aber eine strenge Reglementierung vorgesehen: Nur bis zu drei Embryonen dürfen hergestellt werden, die dann auch alle in der Gebärmutter einzupflanzen sind. Katholische und orthodoxe Erzbischöfe sowie der lutherische Bischof verteidigten in einem gemeinsamen Statement vom 7. Juli das angenommene Gesetz. Sie warnten vor einer Revision, denn die Staatspräsidentin hatte am 4. Juli ihr Veto eingelegt (sie kann aber vom Seimas wieder überstimmt werden).

Fürbitte

ŸIn dieser Woche findet in Nemunėlio Radviliškis (Kr. Biržai) das schon seit über zwanzig Jahren jeden Sommer veranstaltete Kindercamp „Nemradas“ für 7–14-Jährige statt. Organisator ist seit langem die reformierte Jugendorganisation „Radvila“ (benannt nach dem ev. Fürstengeschlecht der Radvila/Radziwill, deren Leiter im 16. Jhdt. die Refomation schützten). Die Organisation wurde ursprünglich 1931 gegründet und hatte vor der sowjetischen Besatzung um die 800 Mitglieder. 2001 wurde „Radvila“ als selbständiger evangelischer Jugendverein neugegründet, untersteht nicht der ev.-reformierten Kirchenleitung. In „Radvila“ spiegeln sich aber Probleme wieder, mit denen die ref. Kirche ebenfalls ringt: recht starke Verweltlichung, die sich auch darin zeigt, dass die meisten Mitglieder (ein gutes Dutzend) keine regelmäßigen Kirchengänger sind.  So wundert es nicht, dass die christliche Ausrichtung des Kindercamps bisher nicht gerade im Mittelpunkt stand. Dabei bietet das Camp evangelistische Chancen, da gut 80 Kinder mit reformiertem Hintergund teilnehmen, die von biblischen Geschichten und biblischer Lehre in der Regel nicht viel wissen. In diesem Jahr übernimmt Lektor Vaidotas Ickys die geistliche Betreuung. Frank van Dalen hat bei der Vorbereitung von Bibelstudienmaterial mitgeholfen, das John Bunyans Klassiker Die Pilgerreise für junge Menschen neu aufbereitet. Beim Camp wird damit gearbeitet – Neuland für die „Radvila“-Mitarbeiter, die bisher ganz auf Fun getrimmt waren. Wir hoffen, dass biblische und evangelistische Akzente in diesem Jahr Frucht bringen werden.

Die Studienzentren des EBI nehmen jährlich abwechselnd neue Studenten auf. Im vergangenen Herbst begannen in Vilnius Christen aus verschiedenen Kirchen ein Studium. In diesem Sommer können sich Lernwillige in Šiauliai bewerben. An beiden Orten besteht eine Herausforderung darin, dass sich genug Studienanfänger finden (möglichst an die zehn), denn ist Litauen ein kleines Land mit einer kleinen evangelischen Minderheit. Wir bitten Gott, dass er motivierte Gläubige aus zahlreichen evangelischen Gemeinde in diese Ausbilungsstätte führt.

Die oben genannte Übereinkunft zur Lehrgrundlage wird bei der Synode des Bundes der „Wort-des-Glaubens“-Gemeinden am 15. August diskutiert werden. Erst wenn auch die Vertreter dieser Kirchen dem Dokument zustimmen, tritt es in Kraft. Holger ist als einer der Gäste der reformierten Kirche geladen.