"Wildes Baltikum"

“Wildes Baltikum”

Im März lief auf Arte eine zweiteilige Dokumentation über die Naturschönheiten in den baltischen Ländern. “Wildes Baltikum” von Christoph und Almut Hauschild beeindruckt gleich zu Beginn mit einem Flug über die Nehrung in der Dämmerung (Bild o.). Es folgen so bisher kaum gesehen Aufnahmen von Seeadlern und Robben, von Luchsen und Bären, Nerzen und Wölfen. Und nicht zu vergessen die Vogelwelt. Auf Arte heißt es zum ersten Teil über die Küsten:

“Im Baltikum liegen die längsten Strände der Ostsee. Hunderte Kilometer weißer Sand, bis zu 50 Meter hohe Dünen und der Baltische Glint – ein steiles, an der Wasserlinie aufragendes Kalksteinplateau – wechseln einander ab. Ein Riese namens Töll soll der Sage nach diese Landschaften geschaffen haben. Mit großen Eiszeitfindlingen habe er wie mit Murmeln gespielt, breite Sandstrände aufgeschüttet und Buchten geformt. Gemeinsam mit Tausenden, vielfach unbewohnten Inseln, prägen sie die herausragend schöne und im restlichen Europa wenig bekannte baltische Ostseeküste.

Der erste Teil der zweiteiligen Naturdokumentation zeigt die Naturschönheiten wie die Wanderdünen der Kurischen Nehrung, die romantischen Strände der lettischen Ostsee oder die Inselwelten Estlands. Immer wieder fasziniert die menschenleere und fast unberührte Natur. Im Winter bringen Ringelrobben auf dem Packeis ihre Jungen zur Welt. Die Hengste der Konik-Wildpferde liefern sich im Frühling erbitterte Kämpfe, und durch die Dünenwälder fliegen farbenprächtige Blauracken, die nirgendwo weiter nördlich in Europa vorkommen.

Durch die Küstenwälder streifen Luchse, in den Orchideenwiesen finden Wendehals und Wiedehopf ausreichend Nahrung. Auf den Inseln rund um Saaremaa in Estland jagen Kegelrobben nach Fisch. Sie teilen sich den Archipel mit der größten Seeschwalbe Europas, der Raubseeschwalbe.”

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Über den zweiten Teil – das Hinterland:

“Das Hinterland des Baltikums ist reich an Wäldern, Mooren und Seen. Die weite, oft unberührte Wildnis bietet vielen Tieren Raum zum Leben. In Estlands Urwäldern von Alutaguse leben über 350 Braunbären. Wenn die Bärin mit ihren Jungen aus dem Winterschlaf erwacht, muss sie aufmerksam sein. Große Bärenmännchen können ihrem Nachwuchs gefährlich werden. Besonders während der Paarungszeit sind sie aggressiv und töten Jungbären, die sich in der Nähe der Weibchen aufhalten.

Moore, Seen, Flüsse – überall im Baltikum bestimmt Wasser den Rhythmus der Natur. Im Frühling verwandelt sich der Soomaa Nationalpark im Westen Estlands in einen riesigen See. So ist die Region kurz nach der Schneeschmelze nur noch mit dem Boot zu erreichen.

Europas breitester Wasserfall liegt in Lettland. Anfang Mai ziehen Rußnasen, Verwandte des Karpfens, den Fluss Venta hinauf. Die bis zu einem halben Meter langen Fische müssen eine 400 Meter lange Felsbarriere überwinden, um zu ihren Laichgebieten zu gelangen. Viele bringt dieses Hindernis an den Rand der Erschöpfung.

Das Baltikum hält viele Superlativen bereit: Ein Fünftel des Weltbestandes der Schreiadler brütet hier. In den Flussauen Lettlands liegt eine der größten Balzarenen für Doppelschnepfen. Und an die 1.000 Wölfe gehen in Lettlands Wäldern auf die Jagd. Litauen ist das Land der Störche – mit über 13.000 Paaren zählt es die meisten Weißstörche im Baltikum.”

Beide Teile sind ein reiner Augenschmaus und ein Muss für Naturfreunde! Zu sehen nur auf YouTube hier (Teil 1) und hier (Teil 2).