Gebetsanliegen Februar

Gebetsanliegen Februar

Dank

    • Wie auch in den anderen baltischen Staaten wird in Litauen in diesem Jahr groß gefeiert: einhundert Jahre Staatlichkeit. Am 16. Februar, dem Nationalfeiertag, waren die Farben der litauischen Trikolore geradezu allgegenwärtig. Die Litauer sprechen dabei von der Wiederherstellung ihres Staates, denn bis 1795 gab es ein Großfürstentum Litauen; Letten und Esten gelang 1918 die erste Staatsgründung überhaupt. Alle drei Länder gehören zu den großen Gewinnern des Zusammenbruchs der UdSSR vor bald dreißig Jahren. Noch nie in ihrer Geschichte genossen die Bürger so große Freiheiten, waren die Staaten so sicher vor Übergriffen aggressiver Nachbarn und noch nie war der Wohlstand auf so hohem Niveau. Es bleiben ernste Herausforderungen (wie gerade in Litauen die Emigration), doch es gibt viele Gründe für Dank.
    • Für das Evangelische Bibelinstitut (EBI) ist jeder einzelne Studierende kostbar. Meist besuchen 3–8 Studenten die Vorlesungen, nur bei speziellen Anlässen, Gastvorträgen und offenen Seminaren kommen mehr Zuhörer zusammen. Jeder Einzelne ist wichtig – auch für den Dienst in den Gemeinden. Im Herbst ist im Studienzentrum Šiauliai Romanas aus Ylakai hinzugekommen. Der junge Mann Anfang Dreißig mit Familie und zwei Kindern wohnt in dem kleinen Städtchen ganz im Nordwesten des Landes und engagiert sich in einer der ältesten Baptistengemeinden Litauens. Diese wurde auch während der Sowjetzeit nicht geschlossen. Bislang wird sie von Pastor Albertas Latužis aus Klaipėda betreut, der aber schon seit einer Weile im Rentenalter ist und zudem von einem Krebsleiden beeinträchtigt wird. Romanas könnte sein Nachfolger werden. Im Studienzentrum in Vilnius ist Dainius, ein Betriebswirt aus Kaunas, eingestiegen. Mit seiner Familie ist er im vergangenen Jahr zur reformierten Kirche gewechselt. Er könnte sich in Zukunft einen Dienst in der Kirche als Katechet vorstellen. Romanas und Dainius sind berufstätig und können nur nebenberuflich studieren. Ohne das EBI könnten sie im Land selbst keine evangelische  Ausbildung (in litauischer Sprache) erwerben.
    • Im Rahmen des Jahres der Reformation 2017 arbeiteten Vertreter der reformierten Kirche und des „Bundes evangelischer Gemeinden“ in einer festen Arbeitsgruppe sehr gut zusammen. Anfang diesen Jahres traf man sich in Vilnius zum Rückblick und auch ein bißchen zum Feiern, denn zusammen konnte einiges erreicht werden. Aufgrund der positiven Erfahrung wurde beschlossen, die Zusammenarbeit in diesem Team fortzusetzen. Im Frühjahr wird man sich wieder treffen, um Ideen für weitere Projekte zu sammeln (Bücher, Veranstaltungen, Seminare usw.). Die Reformation geht also gleichsam auf dieser Schiene weiter, und das ist auch nötig, denn die wenigen Evangelischen im Land müssen dem kulturellen Druck der katholischen Kirche standhalten (in diesem Jahr wird feierlich der Krönung des Bildnisses der Gottesmutter von Trakai, der „Behüterin Litauens“, vor 300 gedacht; im kommenden Jahr steht das große Jubiläum der Ankunft der Jesuiten in Litauen vor 450 Jahren an). 2017 nahm Holger an den Treffen der Gruppe in Vilnius nicht teil, wurde nun aber dazu berufen.
    • Im Oktober schrieben wir, dass LKSB-Mitarbeiterin Akvilė die Studentenmission zum Sommer 2018 verlassen wird. Gott sei Dank sieht es nun aber so aus, dass sie die Staffel in Kaunas an Goda weiterreichen kann. Im Januar führte der Vorstand von LKSB ein Gespräch mit der jungen Architektin. Sie hinterließ dabei einen sehr guten Eindruck. Im Sommer wird sie einen Letten heiraten, der auch Architekt ist. Beide werden dann in Kaunas wohnen und Mitglieder der örtlichen Pfingstgemeinde sein; Goda wird zumindest in Teilzeit in die Studentenarbeit einsteigen. Wie durch ein Wunder hat LKSB bisher immer gerade genug gute Mitarbeiter bekommen, um die Arbeit fortzuführen.
    • 2017 lag unser Spendeneingang insgesamt bei knapp 22.000 Euro. Damit schrieben wir wieder eine schwarze Null. Herzlichen Dank allen Gebern und Freunden!
    • Dank der Hilfe einer christlichen Stiftung aus der Schweiz konnten wir vor sieben Jahren einen geräumigen Pkw (Renault Espace, Bj. 2005) erwerben. Im vergangenen Herbst gab dessen Motor überraschend seinen Geist auf, und eine Reparatur wäre selbst in Litauen zu teuer. Unsere Generalsuperintendent Tomas Šernas lieh uns für einige Monaten seinen alten VW Caddy, und nun stellte die reformierte Kirchen einen Opel Vectra als Dienstauto zur Verfügung. Auch wenn Holger möglichst viel mit Bus und Bahn reist und die Kinder auch die Stadtbusse nutzen, ist es in Litauen schwierig, als Familie ohne fahrbahren Untersatz auszukommen. Wir sind daher dankbar, dass wir wieder motorisiert sind.

Fürbitte

    • Das Evangelische Bibelinstitut (EBI) hat einmal wieder nur einen Übergangsrektor: Romualdas Babarskas, Dekan des Studienzentrums in Šiauliai und Pastor der Freien christlichen Gemeinde in Šilutė. Ramūnas Jukna schmiss in vergangenen Herbst nach einigen Monaten das Handtuch; und im Januar gab Valdas Vaitekevičius, Pastor Freien christlichen Gemeinde in Šiauliai, entgegen aller Hoffnung dem Vorstand auch einen Korb. Es ist nun völlig offen, wer diesen Job machen könnte. Geeignete Kandidaten gibt es nicht. Es ist eben eine Arbeit, die neben einer anderen Beschäftigung Einsatz verlangt, die aber wenig Ansehen mit sich bringt und auch nur bescheiden entlohnt wird. Hier zeigt sich ein interessantes Paradox: Die Willow-Leiterschaftskonferenz ist zwar in Litauen jeden Herbst gut besucht, aber es finden sich zu wenig Leiter, die auch bereit sind, dort anzupacken, wo es bitter nötig ist. – Rektor des EBI: Hier muss nun tatsächlich eine Art Wunder geschehen, damit diese Stelle besetzt wird.
    • Anfang Mai wird die Sudentenmission LKSB 25 Jahre Bestehen feiern. In diesen Wochen werden die bescheidenen Feierlichkeiten des Jubiläums im Rahmen der jährlichen Konferenz in Kaunas von Mitarbeitern, Studenten und Vorstand geplant. Wir erhoffen uns einen neuen Anschub für diese wichtige missionarische Arbeit an den Hochschulen des Landes. Herausforderungen gibt es immer noch genug; so geht es in der Haupstadt Vilnius immer noch nicht so recht voran. Schließlich müssen wir darum beten, dass die Türen an den Universitäten Litauens weiterhin so offen bleben wie nun. In den USA, Großbritannien oder auch Deutschland bekommen christliche Gruppen oftmals schon keine Räumlichkeiten an den Hochschulen mehr. So weit ist in Litauen noch nicht; von einem echten Gegenwind kann noch keine Rede sein. Doch es gab auch hier schon Fälle, dass Studentenvertretungen an einzelnen Fakultäten religiöse Gruppen ganz vom Campus verbannt haben.
    • Der Sammelband zur Reformation mit zehn Beiträgen von Christen, Pastoren wie Laien, aus verschiedenen evangelischen Kirchen Litauens ist seit zwei Monaten im Handel (das Buch wird z.B. über die Internetbuchhandlung knygos.lt vertrieben). Wir bitten für eine möglichst weite Verbreitung und zahlreiche Leser – schließlich liegt die Auflage dank der staatlichen Förderung bei immerhin 1.200 Exemplaren.
    • Litauen ist seit einer guten Woche fest im Griff der Kältewelle aus Sibirien. Dass es morgens -20 Grad kalt ist, passiert eigentlich jeden Winter einige Male. In diesem Jahr zieht sich die beißende Kälte aber über Wochen hin, was das Leben nicht unbedingt angenehmer macht. Wir hoffen, dass das Frühjahr nun bald kommt und wir von Krankheiten und anderem Unheil verschont bleiben.
    • Wenn das Wetter Bauarbeiten wieder zulässt, werden endlich die Reparaturarbeiten am Dach des Gebäudes neben der reformierten Kirche in Vilnius beginnen können. Ist der Dachschaden behoben, kann dann die Renovierung der Dienstwohnung in Angriff genommen werden. Im Sommer/Herbst ist unser Einzug dort weiterhin geplant.