Barockes Kleinod in Niederlitauen

Barockes Kleinod in Niederlitauen

Das kleine Städtchen Tytuvėnai mitten in Litauen ringt mit der Arbeitsemigration. In den vergangenen Jahren hat der Ort etwa ein Drittel seiner Einwohner verloren. Malerisch zwischen Seen und Wäldern gelegen gibt es nicht viele Verdienstmöglichkeiten. Potential bietet noch der Tourismus, befindet sich doch mitten in Tytuvėnai ein im Nordwesten des Landes nur selten zu findendes Architekturdenkmal: das Bernardinenkloster mit Kirche und Kreuzgang. Vor rund vierhundert Jahren wurde das Kloster gegründet; im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche ihre heutige barocke Gestalt (Elemente der Späten Gotik und der Renaissance sind natürlich auch zu finden). Das Kirchenschiff mit neun Altären und seinem Hauptaltar und einem der wichtigsten Marienbildnisse Litauens wird an Pracht im Land kaum noch überboten. Das Kloster wurde nach dem Aufstand gegen das Zarenreich in Polen und Litauen 1863/64 geschlossen, diente anschließend verschiedenen Zwecken.

Vor einigen Jahren hatte ein Brand die oberen Stockwerke des Klosters völlig zerstört, auch das Kirchendach wurde in Mitleidenschaft gezogen. Mit europäischen Fördermitteln baute man die Anlage wieder auf und restaurierte aufwendig; zahlreiche alte Fresken wurden freigelegt. Will man das kulturelle Erbe des litauischen Katholizismus zu entdecken, geht ein Weg an Tytuvėnai eigentlich nicht vorbei, zumal sich nur ein paar Kilometer südlich Šiluva befindet – der Ort der ersten Marienerscheinung in Europa 1608.

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Gotisches Kirchenschiff, barocke Fasade – die „Kirche der Allerheiligsten Jungfrau Maria, Königin der Engel“

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Im Hof des Klosters

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Wieder freigelegtes Fresko im Hauptgebäude des Klosters

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Im alten Stil eingerichtete Mönchszelle

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Kreuzgang des Klosters

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Hauptaltar der Kirche mit Marienbildnis aus dem frühen 17. Jahrhundert

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Hinter dem Hauptaltar

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Darstellung der Dreieinigkeit im Gebetsraum der Mönche hinter dem Hauptaltar

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Altar für Johannes Paul II; der Papst hatte die Kirche 1993 besucht.

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Jesus in Gethsemane

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Blick auf die Gesamtanlage; im Vordergrund Kapelle mit „heiliger Treppe“.

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„Heilige Treppe“, auf der man sich auf Knien nach oben betet.

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Barocke Fasade der Kirche

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