Gebetsanliegen April

Gebetsanliegen April

Dank

  • Im Rahmen des Reformationsjubiläums ist die reformierte Kirche Litauens für einen Sammelband mit dem Arbeitstitel „Reformation – gestern und heute“ verantwortlich. Das Kultusministerium fördert die Herausgabe, die für den Herbst vorgesehen ist. Für den Inhalt ist Holger zuständig, und nun hat er zehn Autoren zusammen. Sie sind alle aus evangelischen Gemeinden in Litauen – es muss nicht auf Übersetzungen zurückgegriffen werden; die Protestanten des Landes präsentieren sich, ihren Glauben und ihre Geschichte also selbst. Die Autoren kommen aus ganz verschiedenen Kirchen, manche sind Pastoren oder Theologen, andere Laien; auch drei Frauen werden Artikel beisteuern. Darunter ist Nerija Putinaitė. Die Lutheranerin und studierte Philosophin unterrichtet an der Vilniuser Uni und ist im ganzen Landes dank ihrer Veröffentlichungen recht bekannt. In mehreren Büchern analysierte sie aus kultureller Sicht die Sowjetzeit; sie wird darstellen, wie die Kommunisten Martynas Mažvydas, den Autor des ersten gedruckten litauischen Buches (ein lutherischer Katechismus), verfremdeten und zum Teil für sich vereinnahmten.
  • Anlässlich der LKSB-Konferenz (s.u.) übersetzten wir ein A3-Plakat mit kurzen Erklärungen und Zitaten zu den 5 protestanischen Solae oder „Allein…“. In englischer Sprache ist das Plakat eine Beilage zu der Bibelstudienreihe These Truths Alone des britischen Verlages „the good book company“. Miglė aus dem LKSB-Vorstand sorgte für die Übersetzung und die Gestaltung. Dieser Gesamtüberblick der evangelischen Kernüberzeugungen ist der erste in litauischer Sprache! Wir stellen ihn natürlich allen Kirchen und Interessierten zum Herunterladen Ausdrucken zur Verfügung. Hier das Plakat: r500_solos_lt
  • Die Internetseite reformacija500.lt als Informationsportal zum Reformationsjubiläum wird fast täglich mit neuen Beiträgen aktualisiert. Die dortige Rubrik „Über die Reformation“ wächst an; hier befinden sich inzwischen einige Texte Holgers wie jüngst über „Luthers wichtigsten Tag“ auf dem Reichstag in Worms (18. April 1521). In Kürze folgen ein Abriss der Wurzeln der 5 protestanischen Solae sowie „Luthers schönster Satz“ (die letzte These der Heidelberger Disputation). Andere sind in Vorbereitung. Wir konzentrieren uns in diesem Jahr ein Stück weit auf diese Beiträge, denn sonst wird hier im Land wenig mit theologischer Substanz geliefert (leider auch nicht von Seiten der hiesigen Lutheraner; in Vilnius gießen sie lieber einen mannshohen Luther in Bronze für den Kirchhof…).
  • Im Journal „Lebendige Quellen“ („Gyvieji Šaltiniai“) erschien in der ersten Nummer des Jahres wieder ein Artikel Holgers, dieses Mal auch in dem baptistischen Journal zu einem reformatorischen Thema: „Im Glauben,aus Dankbarkeit und in Liebe – die Reformatoren über die guten Werke“.17629681_1437697889634563_7905706300469927158_n
  • Am 30. März ging auf der Internetseite der „Gospel Coalition“ ein Artikel über die litauische Ausgabe des New City Catechism und die dadurch vorangebrachte Zusammenarbeit zwischen Kirchen online: „How a New Catechism Is Uniting Churches in Europe’s Last Pagan Nation“ (Wie ein neuer Katechismus Kirchen in Europas letztem heidnischen Land zusammenbringt). Innerhalb eines Tages wurde der Beitrag von Sarah Eekhoff Zylstra, Journalistin bei TGC, über 400 Mal bei „Facebook“ verlinkt, schließlich ist das Portal neben Desiringgod.org und Christianitytoday.com eines der meistbesuchten unter den evangelikalen Anbietern der USA. Wir freuen uns, dass weltweit gute Nachrichten aus Litauen verbreitet werden!
  • Über die Ostertage fand in Aschaffenburg wieder die „European Student Evangelism Conference“ statt: „Presence17“. Veranstalter war IFES Europe (IFES ist der internationale Dachverband der evangelikalen Studentenmissionen, zu dem seit 1999 auch LKSB gehört); vor Ort organisierte die SMD. Aus dem Baltikum fuhr ein ganzer Bus mit Studierenden und Mitarbeitern aus Estland, Lettland und Litauen. Leider blieb die Teilnehmerzahl aus den drei Ländern hinter den Erwartungen zurück. Neben den drei Mitarbeiter nahmen aus Litauen nur eine Handvoll Studenten teil. Dennoch zog die litauische ‘Delagation’ ein sehr positives Fazit. Denn „Presence“ hat wie schon in der Vergangenheit sehr viele positive Impulse gegeben. Die Litauer kamen einmal wieder sehr ermutigt zurück. Diese Veranstaltungen auf internationaler Ebene mit sehr guten Inhalten und der Möglichkeit zu Kontakten und Erfahrungsausstausch gehören zu den großen Stärken der IFES. Ohne die Einbindung in dieses Netz gäbe es auch LKSB in Litauen wohl schon lange nicht mehr.

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    Bei der Studentenkonferenz in Aschaffenburg

  • Jesus-Justice-and-Gender-Roles_Kathy-Keller-194x300Im vergangenen Herbst erschien in Litauen ein erstes Buch, das sich mit der Frage von Frauen in Leitungsämtern der Kirche beschäftigt. Autorin Anželika Krikštaponienė, seit über 25 Jahren Pastorin der „Wort der Wahrheit“-Gemeinde (Tiesos žodis) in Šiauliai, hat in Die Frau als Hirtin? (Moteris – ganytoja?) ihre langjährige berufliche Erfahrung gleichsam im Rückblick gerechtfertigt. Das Buch entstand aus ihrer Abschlussarbeit am EBI. Das Fragezeichen im Buchtitel wird dabei dem Inhalt eigentlich nicht gerecht, denn ihre Botschaft ist eindeutig und bekräftigt: Ja, die Frau als Hirtin! Alle kirchlichen Ämter sollten auch Frauen offenstehen. Auch auf der Buchmesse in Vilnius im Februar wurde das Buch vorgestellt. Um die Diskussion unter den Evangelischen des Landes voranzubringen, haben Frank van Dalen (Missionar in der reformierten Gemeinde in Kaunas) und Holger die Übersetzung von mehreren Texten initiiert, die die komplementaristische Sicht vertreten: nicht alle Ämter der Gemeinde sollen von Frauen übernommen werden. Übersetzt wurde jüngst Kathy Kellers Jesus, Justice, and Gender Roles (ihr Mann ist Timothy Keller von der Redeemer Presbyterian Church in New York) – ein sowohl theologischer als auch persönlicher Abriss zu der umstrittenen Frage. Schon vor ein paar Monaten erstellten wir die theologisch deutlich tiefer schürfende Übersetzung des Positionspapiers zum Thema von Franks Kirche (Associate Reformed Presbyterian Church). Frank finanzierte die Übersetzung, Holger redigierte den Inhalt. Geplant ist die Herausgabe beider Texte in einem Büchlein.

Fürbitte

  • Die reformierte Gemeinde in Kaunas ist ein Missionsprojekt. Vor Ort sind seit Januar das Missionarsehepaar Frank und Emily van Dalen tätig (zuvor waren sie eineinhalb Jahre in Vilnius). Im Mai wird Frank seine Mutter im fernen Neuseeland besuchen. Holger wird ihn an drei Sonntagen vertreten.
  • Albertas Latužis (Jg. 45) aus Klaipėda war viele Jahre Pastor der Gemeinde in der Hafenstadt und leitete den litauischen Baptistenbund. In den 90er Jahren arbeiteten wir viel zusammen und sind bis heute mit ihm und seiner Frau Nijolė freundschaftlich verbunden. Schon vor einigen Jahren erkrankte Albertas erstmals an Krebs; 2016 kam es zu einem Rezidiv. Ende der ersten Maiwoche steht eine wichtige Operation in Vilnius an. Da der Ausgang ungewiss ist, schickte Albertas noch rechtzeitig seinen Beitrag für das Buch Reformation – gestern und heute. Mit Irmantas Pinkoraitis, Ende Vierzig und derzeitiger Bundesleiter, ist ein weiterer Baptistenpastor schwer an Krebs erkrankt; die Aussichten für den Pastor der Gemeinde in Vilnius mit Blutkrebs sind eher düster.
  • Am 1. Mai wird in diesem Jahr die LKSB-Vertreterkonferenz in Kaunas stattfinden. Mit Dalius hat sich schließlich nur ein neuer Kandidat für den Vorstand gefunden, und Miglė, die z.Z. in Schottland arbeitet, scheidet aus. Werden die bisherigen Mitglieder bestätigt (Kaziukas und Holger) und Dalius gewählt, wird die LKSB-Leitung wiederum nur aus drei Personen bestehen. Bei der Konferenz wird Sigita, Generalsekretärin seit 2015, ihren Jahresbericht geben, die Studenten werden aus den Gruppen berichten, Mitglieder, die das Studium beenden, werden verabschiedet und neue aufgenommen. Holger hält den Vorstandsbericht. Darius Širvys, Pastor der „Wort-des-Glaubens“-Gemeinde in Vilnius und Dekan des EBI in der Hauptstadt, wird zu den 5 Solae der Evangelischen sprechen (s.o.).
  • Voraussichtlich Anfang Mai wird nach langer Zeit einmal wieder der Vorstand des Evangelischen Bibelinstituts (EBI) zu einer Sitzung zusammenkommen. Die Kirchen und Missionen in der Trägerschaft entsenden ihre Vertreter, Generalsuperintendent Tomas Šernas und Holger werden die reformierte Kirche repräsentieren. Zu erörtern gibt es genug. Die Herausforderungen an die Leitung des EBI sind zahlreich, doch gerade hier hören die Angriffe schon eine Weile nicht auf. Giedrius Saulytis wurde vor einigen Jahren wegen Ehebruchs aller seiner Ämter enthoben. Der Doktor der Theologie war auch Dekan des EBI in Vilnius und hatte große Ambitionen, stellte sich jedoch selbst ein Bein. Ende 2015 erlag Jūratė, Frau des damaligen EBI-Rektors Valdas Vaitkevičius und die gute Seele des Studienzentrums in Šiauliai, einem Krebsleiden. Ein halbes Jahr später trat Valdas von seinem Amt zurück. Romualdas Babarskas, langjähriger Dekan des EBI in Šiauliai und Übergangsrektor, ringt nun mit einer tiefen Ehekrise: Der immer freundlich und bescheiden auftretende Mitvierziger und Pastor der Freien christlichen Gemeinde in Šilutė lebt seit Februar getrennt von seiner Frau; kürzlich reichte sie die Scheidung ein. Es ist zu befürchten, dass es ihm nicht gelingt, die Ehe zu retten. Angesichts der Herausforderungen sind solche privaten Probleme natürlich alles andere als hilfreich.
  • Im November hatten wir wieder deutsches Kindergeld beantragt. Die Unterlagen liegen der zuständigen Familienkasse in Nürnberg inzwischen vollständig vor. Dummerweise liegt die Akte dort wohl gerade auf Eis, d.h. irgendwo in einem hohen Stapel. Die Bearbeitung läßt immer noch auf sich warten, und wir müssen sehen, wie wir über die Runden kommen.Familienkasse