Gebetsanliegen März

Gebetsanliegen März

Dank

    • Vom 23. bis zum 26. Februar fand in Vilnius die jährliche Buchmesse statt. Auf das „Litexpo“-Messegelände strömten wieder Massen. Im Rahmen von „500 Jahre Reformation“ hatten einige evangelische Verlage einen gemeinsamen Stand, alles unter dem „Reformacija500“-Logo mit dem großen „R“. Der Stand befand sich an einem guten Ort mitten in Halle 5, direkt neben einigen katholischen Verlagen. Christen aus verschiedenen Gemeinden betreuten den Stand und hatten viel Kontakt mit den Besuchern. Einen Steinwurf entfernt befand sich das TV-Messestudio des öffentlich-rechtlichen Senders, das „LRT-Forum“. Bei einer 45-minütigen Sendung konnten vier Evangelische in einer von der bekannten Journalistin und Autorin Rūta Vanagaitė geleiteten Gesprächsrunde die Anliegen der Reformation erläutern. Holger nutzte die Gelegenheit und stellte den Heidelberger Katechismus und den New City Catechismus kurz vor; die protestantischen Bekenntnisschriften wurden mehrfach eingeblendet. katekizmai
    • Die Internetseite reformacija500.lt als Informationsportal zum Reformationsjubiläum wird fast täglich mit neuen Beiträgen aktualisiert. Die Rubrik „Über die Reformation“ wächst an; hier befinden sich inzwischen einige Texte Holgers wie jüngst über „Die Weisheit der Katechismen Martin Luthers“. In den Städten des Landes werden ganz verschiedene Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum durchgeführt. In der vergangenen Woche ging es in Jonava um Abraomas Kulvietis. Der erste Reformator Litauens stammte aus der Gegend des Ortes nördlich von Kaunas. Vor der Stadtverwaltung steht sein Denkmal. Historiker Deimantas Karvelis von der Uni für Erziehungswissenschaften in Vilnius sprach im Saal der örtlichen Bibliothek (s.u.) – er war mit gut einhundert Besuchern gerammelt voll! (S. Foto ganz o.) Organisator der Veranstaltung war die „Evangelische Gemeinde Jonava“ (im „Wort-des-Glaubens“-Bund), deren Pastor (Student am EBI) nun von Schulen der Stadt eingeladen wird, um dort über die Reformation zu erzählen.17349897_1340358486029482_95316077988938231_o
    • Mitte März organisierten Studenten und LKSB-Mitarbeiter wieder „Unerwartete Studententage“ (Netikėtos studentų dienos) in Kaunas – eine mehrtägige evangelistische Veranstaltungsreihe an der Vytautas-der-Große-Uni. Wie schon im vergangenen Jahr sprach an einem Abend wieder Peter Payne aus den USA, dieses Mal zum Thema „Bibel und Koran“. Der Islam ist inzwischen auch in Litauen eine wichtige religiöse Konkurrenz, nimmt doch die Zahl der Studierenden aus muslimischen Ländern deutlich zu. Die Veranstaltungen waren alle recht gut besucht. Erfreulich, dass auch schon ausländische Studierende wie junge Frauen aus Indien in der Studentengruppe in Kaunas eifrig bei diesen Tagen mitwirkten. LKSB bekommt eine internationale Prägung, hält dabei umso mehr an der missionarischen Ausrichtung fest!

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      Peter Payne in Kaunas zu „Bibel und Koran“

    • Am 1. Mai wird in diesem Jahr die LKSB-Vertreterkonferenz in Kaunas stattfinden. Es haben sich nun zwei weitere Kandidaten für den Vorstand gefunden. Werden die bisherigen Mitglieder bestätigt und die neuen gewählt, wird die LKSB-Leitung dann auf fünf Personen anwachsen.  Der von LKSB herausgegebene evangelistische Glaubensgrundkurs „Christsein entdecken“ (engl. „Christianity Explored“, lit. „Ištirk krikščionybę“) wird nun von einer „Wort-des-Glaubens“-Gemeinde in  Panevėžys, aber auch von Baptisten in Kaunas eingesetzt. In dieser Woche haben auch die Studenten in Vilnius einen neuen Kurs begonnen!

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      „Christsein entdecken“ in Kaunas

    • 65261963Die reformierte Gemeinde in Kaunas ist ein Missionsprojekt. Vor Ort sind seit Januar das Missionarsehepaar Frank und Emily van Dalen tätig (zuvor waren sie eineinhalb Jahre in Vilnius). Die Kirchengemeinde hat alte Wurzeln, muss aber schon seit vielen Jahren ohne Pastor vor Ort auskommen. Nun gibt es in der Kirche mitten in der Stadt wieder jeden Sonntag Gottesdienste; in der Woche treffen sich van Dalens mit Gemeindegliedern oder auch Interessierten. Allerdings gehört das Kirchengebäude selbst immer noch einer Universität, die im Erdgeschoss (unter dem Kirchensaal) einen Trainingsraum eingerichtet hat. Der Kirchenneubau war 1940 gerade beendet worden, als Litauen Teil der UdSSR wurde; die Kirche wurde sofort verstaatlicht und nie der Gemeinde übergeben. In der Sowjetunion geriet sie schließlich in die Hände des Innenminsteriums und der Polizei, und im unabhängigen Litauen wurde die Mykolas Riomeris-Universität (mit Sitz in Vilnius), die u.a. aus der Polizeiakademie hervorgegangen war, Eigentümer. Kirchen wurden z.T. schon Ende der 80er Jahre an die Glaubensgemeinschaften zurückgegeben, doch sitzen Bildungseinrichtungen darin, sieht es schlecht aus. Schon seit vielen Jahren bemüht sich die reformierte Kirche um Rückgabe des Gebäudes, das dringend Reparaturen benötigt. Nun, im Jahr der Reformation, kommt tatsächlich Bewegung in den Prozess. In der vergangenen Woche fand ein Spitzentreffen im Parlament statt, an dem mehrere Minister, Abgeordnete, hohe Beamte sowie Vertreter der Uni und unserer Kirche teilnahmen. Allgemein ist man sich nun einig, dass eine Rückgabe zügig erfolgen soll. Wahrscheinlich im kommenden Jahr wird der Seimas selbst, das Parlament, über das Schicksal des Gebäudes abstimmen. Eine Mehrheit gilt dort als wahrscheinlich, ist es doch auf für viele Parlamentarier peinlich, dass man die Kirche hat so lange hingehalten.

Fürbitte

    • Im vergangenen Jahr haben die reformierte Kirche Litauens und der „Wort-des-Glaubens“-Gemeindebund ihrer Freundschaft mit der „Übereinkunft evangelischer Kirchen zur Lehrgrundlage“ eine feste Grundlage gegeben. Durch Zusammenarbeit in so manchen Projekten ist eine Vertrauensbasis zwischen Leitern dieser vom Ursprung recht unterschiedlichen Kirchen gewachsen. Demnächst wird sogar die „Gospel Coalition“ in den USA darüber berichten (da beide Kirche den „New City Catechism“ der Coalition herausgegeben haben). Doch Dokumente hin, Dokumente her – es sind Menschen, die alles mit Leben erfüllen; und es sind Menschen, die auch wieder Knüppel zwischen die Beine werfen. In diesen Tagen erlebt die Freundschaft der beiden Kirchen eine ernste Belastungsprobe. Denn ein Pastor im „Wort-des-Glaubens“-Bund hat sich in der reformierten Kirchen konfirmieren lassen, wurde formell Mitglied einer Gemeinde. Er will aber weiterhin Pastor der von ihm gegründeten Gemeinde bleiben, parallel, so scheint es, also auch noch Karriere in der reformierten Kirchen machen (als Absolvent der ev. Theologie an der Uni Klaipėda kann er zum Pfarrer ordiniert werden). Wie es dazu kommen konnte, wer über was wann informiert wurde und wer welche Absichten hegt – nun ist viel Gesprächsbedarf, denn viele Diskussion haben begonnen: Wollen wir etwa eine doppelte Mitgliedschaft? Will die reformierte Kirche ihn abwerben? Will er etwa seine alte Gemeinde in die reformierte Kirche überführen? – Wie so oft in Litauen werden zuerst Fakten geschaffen und wird eine rechtzeitige offene Diskussion umgegangen; und nicht das erste Mal drohen hohe Ambitionen von christlichen Leitern viel Schaden anzurichten. Holger hat nun schon viele Stunden am Telefon verbracht, um Wogen zu glätten, Verständnis zurückzugewinnen und Schaden zu begrenzen. Klar ist, dass das Sitzen auf zwei Stühlen, das Tanzen auf zwei Hochzeiten nicht abgesegnet werden wird. Der Fall zeigt, dass die Mitgliedschaft in den Kirchen unbedingt intensiver durchdacht, klarer formuliert und allgemein gestärkt werden muss.
    • Im Rahmen des Reformationsjubiläums ist Holger für einen Sammelband mit dem Arbeitstitel „Reformation – gestern und heute“  verantwortlich. Die meisten Autoren, alle aus Litauen, hat er schon zusammen. Es fehlt noch ein Beitrag über den Pietismus, der vor etwa einhundert Jahren unter den litauischen Lutheranern im Norden Ostpreußens („Klein-Litauen“) eine sehr starke Bewegung war. Dummerweise hat sich auch noch niemand gefunden, der über den Autor des ersten gedruckten Buches in litauischer Sprache, Martynas Mazvydas, oder den oben genannten Kulvietis schreiben will.
    • Pfr. Tomas Šernas, Generalsuperintendent der Evangelisch-reformierten Kirche Litauens,  nutzt bis heute sein persönliches Automobil für kirchliche Dienstfahrten. Schon seit 25 Jahren ist der Schwerbehinderte an den Rollstuhl gebunden. Schwer verletzt wurde Šernas am 31. Juli 1991, als moskautreue OMON-Milizen die litauische Zollstation bei Medininkai überfielen – er war der einzige Überlebende des Massakers (hier mehr über seine Geschichte). Über all die Jahren hinweg müht er sich mit Hilfe eines Betreuers beim Umsteigen zwischen Pkw und Rollstuhl, was in letzter Zeit immer schwerer fällt. Damit der Pfarrer auch weiterhin seine Dienste in der Kirche tun kann, ist ein behindertengerechter Kleinbus mit Lift notwendig. Die Kirche sammelt wo es nur geht Spenden für dieses Projekt. (Empfänger „Lietuvos evangelikų reformatų Bažnyčia – Sinodas“, Konto-Nr. LT137300010103644807 bei der Swedbank, SWIFT/BIC HABALT22; Verwendungszweck „Kleinbus Tomas Sernas“).fiat-ducato-ausflug2
    • LKSB sieht sich als verlängerten Arm der Gemeinden in den Hochschulen. Daher ist die Studentenbewegung auf gute Kontakte zu Gemeindepastoren angewiesen. Diese haben eine wichtige Brückenfunktion, können werbend auf LKSB hinweisen. Ende des Monats wird eine kleine LKSB-Delegation beim Pastorenfrühstück der evangelischen Pastoren in Kaunas zu Gast sein und die Arbeit an den Universitäten vorstellen. Holger wird den Nutzen der Arbeit für die Kirchen erläutern.
    • Im November hatten wir wieder deutsches Kindergeld beantragt. Die Unterlagen liegen der zuständigen Familienkasse in Nürnberg inzwischen vollständig vor. Dummerweise liegt die Akte dort wohl gerade auf Eis, d.h. irgendwo in einem hohen Stapel. Die Bearbeitung läßt auf sich warten, und wir müssen sehen, wie wir über die Runden kommen.