Synode der reformierten Kirche 2016

Synode der reformierten Kirche 2016

Vom 24.–26. Juni fand in Biržai die jährliche Synode der reformierten Kirche Litauens statt. Nach dem Eröffnungsgottesdienst am Freitag Abend waren die Sitzungen am gesamten Samstag den Beratungen und Abstimmungen gewidmet.  Wie üblich kamen zu Beginn Gäste zu Wort, wobei die Kirchenvertreter vor den Politikern sprachen. Auch der Justizminister sprach kurz zu den Delegierten.

Alle drei Jahre wählt die Kirche ihre Leitung neu. Generalsuperintendent Tomas Šernas wurde mit großer Mehrheit für eine weitere Kadenz im Amt bestätigt, das er seit 2010 innehat. Die Wahl zum Präsidenten des Konsistoriums fiel auf Kurator Nerijus Krikščikas aus Vilnius. Weitere Laien in der Kirchenleitung  sind wie bisher Petras Romualdas Puodžiūnas (Panevėžys) und Danguolė Kairienė (Biržai). Neu ins Konsistorium wurde Holger gewählt.  Neben dem Generalsuperintendenten  haben die Pfarrer Rimas Mikalauskas (Biržai), Raimondas Stankevičius (Vilnius) und Sigita Weinzierl (Nemunėlio Radviliškis) im Konsistorium Stimmrecht.

Die „Übereinkunft evangelischer Kirchen zur Lehrgrundlage“ zwischen reformierter Kirche und „Wort-des-Glaubens“-Bund wurde nach einigen Diskussionen von der Synode unverändert verabschiedet mit Zweidrittelmehrheit angenommen. Drei Pastoren von „Wort-des-Glaubens“ nahmen als Gäste teil und konnten Fragen der Delegierten direkt beantworten und so manche Missverständnisse ausräumen. Am 15. August wird die „Wort-des-Glaubens“-Synode ihrerseits über die Übereinkunft beraten und ebenfalls abstimmen.  Nach dem Konsens von Sandomir im Jahr 1570 ist dies die erste Vereinbarung über engere Zusammenarbeit evangelischer Kirchen auf klarer theologischer Grundlage in Litauen.

Schließlich wurde das Kirchenrecht in Bezug auf die Ordinationsämter ergänzt. Wichtigste Neuerung:  Das Amt des Katecheten kann dauerhaft ausgeübt werden und ist nicht mehr nur ein Übergang zum Pfarramt (wie bei dem des Vikars in Deutschland und anderswo).  Außerdem ist für dieses Amt – anders als für die Pfarrer – kein Universitätsabschluss in ev. Theologie nötig, d.h. auch Absolventen des EBI und ähnlicher Schulen können zum Katecheten ordiniert werden. Dieser Beschluss wurde mit großer Mehrheit angenommen und trägt hoffentlich mit dazu bei, die Zahl der Ordinierten zu erhöhen und die wenigen Pfarrer zu entlasten.

Einen ausführlichen Bericht über die Synode in litauischer Sprache gibt es hier.

Synode

Tagung der Synode in der Kirche von Biržai, erbaut 1874

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Neal Mathias (r.) von der Columbia First Presbyterian Church (ARPC) mit einem Grußwort

Synode 8

Präsdium der Synode (v.l.n.r.): Pfr. Šernas, Mikalauskas, Kuratorin Bareikienė, Pfr. Stankevičius

Synode 11

Gabrielius Lukošius, Hauptpastor der „Wort-des-Glaubens“-Gemeinden, übermittelt Grüße seines Bundes

Synode 4

Justizminister Juozas Bernatonis (von den Sozialdemokraten)

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Wahl zur Kirchenleitung

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Zwischendurch Zeit für Gespräche

Synode 6

In der Mitte Holger, links Giedrius Vaitiekūnas mit Frau; er war um 2000 in der Šiauliaier Studentengruppe aktiv, heute einer der jüngeren Kuratoren

Synode 5

Synode 9

Am Nachmittag Umzug in das ein paar Hundert Meter entfernte neuaufgebaute Arsenal des Schlosses von Biržai

Synode 2

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Am Mikrofon Pfr. Mikalauskas, Biržai

Synode 3

Am Mikrofon Holger, frischgewähltes Mitglied der Kirchenleitung

 

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Rechts Ehepaar Mathias, links Frank und Emily van Dalen, Missionare der ARPC in Vilnius

Synode 10

Hinter Holger die Brüder der „Wort-des-Glaubens“-Kirche Lukošius, D. Širvys und R. Jukna

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Unterzeichnung der Beschlüsse (Kanones) durch die Delegierten am Morgen des Sonntags

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Nach dem Abschlussgottesdienst

Synode 1

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Jüdische Friedhof Biržai