Interview mit Carl Trueman

Interview mit Carl Trueman

CarlTruemanCarl Trueman stammt aus Birmingham in England. Er studierte in Cambridge und Aberdeen, Schottland. Seit über zehn Jahren lehrt der Kirchengeschichtler am Westminster Theological Seminary in Philadelphia, USA. Außerdem ist er im Nebenjob Pastor einer Gemeinde der Orthodox Presbyterian Church. Von 1998 bis 2007 war er Redakteur der Zeitschrift Themelios.

Trueman hat bisher einige Bücher verfasst wie eine Biographie von John Owen, dem wohl wichtigsten britischen Theologen aller Zeiten. Auf Deutsch ist von ihm Die Reformation – Heute noch aktuell? erschienen (s. auch der Beitrag in Reformation heute). Auf  Reformation21 bloggt er regelmäßig.

In der vergangenen Woche unterrichtete er am Baltic Reformed Theological Seminary (BRTS) in der lettischen Hauptstadt Riga antike Kirchengeschichte. Dies nahm Holger zum Anlaß, Carl zu seiner jüngsten Veröffentlichung zu befragen: The Creedal Imperative. Trueman book (2)Denn dieses Buch hat es in sich! Die Auffassung “no creed but the Bible!” – keine autoritativen Bekenntnistexte neben der Bibel – ist ja in vielen Denominationen und Gemeinden verbreitet; und allgemein kommt man im Evangelikalismus mit einer klaren konfessionellen Haltung oft nicht sehr weit. Carl dreht nun den Spieß um: es ist gut biblisch begründet, Bekenntnisse zu formulieren – wir sollen es sogar tun (daher der Titel: es ist ein Imperativ). Carl stellt also die biblische Grundlage dar, schildert die kulturellen Schwierigkeiten, die es Bekenntnissen heute schwer machen, außerdem den Nutzen von klar forumlieren Lehrtexten; schließlich gibt er einen Überblick zu den wichtigsten Bekenntnissen der Kirchengeschichte. Ein Zitat als Vorgeschmack: „The recitation of a creed in a worship service is one of the most countercultural things that Christians can do. It is an act of defiance, if not actual revolution.“

Hier gibt es die Einleitung und das erste Kapitel.

Im Interview gibt es eine Art Überblick zu den Thesen des Buches. Es wird noch ein englisches Transkript und auch eine Übersetzung ins Litauische folgen. Hier geht es zum englischen Ton-Interview auf Youtube. Oder auch hier:

(Foto oben: Glasfenster zum Augsburger Bekenntnis in der Gedächtniskirche der Protestation in Speyer; links Hauptautor Melanchton, rechts der sächsische Kanzler Christian Beyer, der das Bekenntnis auf dem Reichstag vortrug; in der Mitte die Personifikation der Augustana.)